Michael Dupka (von links) von der Deutschen Telekom, Bürgermeister Thomas Haas und Ortsvorsteher Thomas Kipp treffen sich zur offiziellen Freigabe des Breitbandausbaus in Vorder- und Hinterlehengericht. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Hinter- und Vorderlehengerichter können schneller surfen

Von Lothar Herzog Schiltach-Lehengericht. Knapp 500 Haushalte in den Ortsteilen Hinter- und Vorderlehengericht können jetzt wesentlich schneller im Internet surfen. Dafür müssen sie allerdings bei ihrem Internetanbieter den Tarif ändern lassen.

Kürzlich trafen sich Schiltachs Bürgermeister Thomas Haas, Lehengerichts Ortsvorsteher Thomas Kipp und Michael Dupka von der Deutschen Telekom beim DSLAM-Verteiler im Bereich "Vor Reichenbächle", einem von insgesamt sechs Schaltkästen in den beiden Ortsteilen, um die offizielle Freigabe symbolisch zu besiegeln.

Wie Kipp erklärte, habe es erste Gespräche für einen Breitbandausbau in den Außenbereichen der Stadt im Jahre 2008 gegeben. Die circa 770 Einwohner von Lehengericht lebten in etwa 480 Haushalten, davon hätten 380 als unterversorgt gegolten. Während damals von Geschwindigkeiten von maximal sechs Megabit pro Sekunde die Rede gewesen sei, werde inzwischen angesichts des technischen Fortschritts von 16 Megabit gesprochen.

Einer der Hauptbeweggründe für die angestoßene Maßnahme sei gewesen, eine Mindestversorgung im Außenbereich zu erreichen, erinnerte Kipp. Das förderfähige Vorhaben könne in etwa mit dem Straßenbau nach dem zweiten Weltkrieg verglichen werden.

Die nun wesentlich bessere Breitbandversorgung ist für eine Gegend im tiefsten Schwarzwald laut Thomas Kipp so etwas wie ein Vorzeigeprojekt und für die jüngere Generation ein Anreiz, dazubleiben. Bürgermeister Haas fügte hinzu, das Thema Internet sei heute in keinem Haushalt mehr wegzudenken und eine Schlüsseltechnologie für jede Kommune.

Dupka sagte, er freue sich im Namen seines Unternehmens, dass wieder ein weißer Fleck ausgelöscht worden sei. Im ländlichen Raum in solch topografischer Lage sei ein Breitband-Ausbau sehr teuer und herausfordernd. Das könne nur in Zusammenarbeit mit den Kommunen und mit staatlicher Förderung funktionieren. Die Telekom habe bundesweit knapp 5000 DSL-Ausbaukooperationen mit Gemeinden geschlossen und investiere jährlich mehrere Milliarden in den Netz-Ausbau. In Vorderlehengericht seien rund 6000 Meter und in Hinterlehengericht 3750 Meter Glasfaserkabel verlegt worden. Hinzu kämen das Einlegen von Leerrohren über 320 Meter und etwa 600 Meter neu verlegtes Kupferkabel. Jeder Netzbetreiber könne nun über das Netz der Telekom gehen. Die Umschaltung und die Breitbanderhöhung erfolgten allerdings nicht automatisch. Jeder Kunde müsse sich zu Beispiel in einem T-Punkt oder unter der kostenlosen Rufnummer 0800/ 3303000 melden, wenn er einen der neuen Anschlüsse haben will. Je nachdem, wie weit man vom Schaltgehäuse entfernt wohne, könne eine Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 50 Megabit pro Sekunde erreicht werden.