Ein Sägewerk in Hinterlehengericht. Foto: Ziechaus Foto: Schwarzwälder-Bote

Forstbetriebsgemeinschaft: Lange Trockenzeit / Erst Frühjahr 2016 ein Ausgleich

Schiltach-Vorderlehengericht (czh). Erstmals vor dem bevorstehenden Haupteinschlag fand die Jahresversammlung der Forstbetriebsgemeinschaft Schiltach-Lehengericht im Herbst statt.

Bisher habe man den Jahresbericht im Frühjahr vorgelegt, eröffnete Vorsitzender Gerhard Bühler die Versammlung im Gasthaus "Pflug" in Vorderlehengericht. Das vergangene Jahr war "für den Wald kein einfaches Jahr", erinnerte er an die lange Trockenperiode von Juli bis Spätherbst 2015; erst das nasse Frühjahr 2016 sei ein Ausgleich gewesen. Dennoch gab es keinen größeren Anfall von Käferholz und die Preise seien stabil geblieben. Geschäftsführer Georg Bühler belegte diese Feststellung mit Zahlen.

Mit 12 100 Festmetern habe man nur etwas weniger Holz eingeschlagen als im Jahr 2014 mit 12 300 Festmetern. Aus dem Verkauf habe man bei einem Durchschnittspreis von knapp 84 Euro pro Festmeter 990 000 Euro erlöst und an die Waldbesitzer ausgezahlt.

Für Stammholz lag der Preis bei 88,30 Euro pro Festmeter. Den Großteil habe das Sägewerk Streit mit 5400 Festmetern aufgenommen, gefolgt von Burger mit 870 Festmetern und Echle mit 830 Festmetern. Rund 1400 Festmeter Industrieholz habe man an vier Verarbeiter geliefert, zudem Palettenholz. Einen geringen Überschuss in der Kasse werde man an die Mitglieder rückvergüten.

Für die Kassenprüfer lobte Simon Wolber die Arbeit des langjährigen Geschäftsführers als "fachmännisch und sehr, sehr akribisch". Da konnte Thomas Haas ohne große Werbung die einstimmige Entlastung für den Vorstand feststellen. Der Bürgermeister sei jetzt für ihn als Vertreter in den Aufsichtsrat der FVS gewählt worden, hob Gerhard Bühler hervor. Er begrüßte auch zwei neue Mitglieder in der FBG mit 65 Mitgliedern und 2500 Hektar Wald.

Für den aktuellen Holzmarkt mit "sehr guter Nachfrage nach Schnittholz" erwartete er eine Fortschreibung der Preise in diesem Jahr.

Nach einer Unterbrechung werde Palettenholz wieder zügig abgefahren. Nur Restholz stehe unter Druck, weil billiges Öl das Holz als Brennstoff verdränge. Die Auftragslage der Sägewerke sei gut, wenn auch im Strukturwandel kleinere Werke aufgeben.

Künftig werde die FBG die Abrechnungen wieder über die FVS laufen lassen, wegen der Absicherung bei Ausfällen und der Kontrolle über die Abfuhr des gemeldeten Holzes. Die FBG werde weiterhin die PFC-Zertifizierung organisieren, wie auch Sammelbestellungen für Treibstoffe, Öl und Ketten.

Bei der anstehenden Entscheidung zum Kartellrecht könne bei der gemeinsamen Vermarktung für den Waldbesitz bis 100 Hektar Entwarnung gegeben werden. Dagegen müsse der Staatsforst ausgegliedert und als eigener Betrieb geführt werden.

Die befürchtete Vorschrift für eine Stilllegung auch im Privatwald wird kritisch gesehen, weil nur ein bewirtschafteter Wald dem Klimaschutz diene mit der Bindung von Kohlendioxid.