Schenkenzeller Gemeinderat verschiebt Thema Straßensanierung auf nächste Sitzung am 7. Mai

Von Lothar Herzog Schenkenzell. Trotz guter Fortschritte in den Vorjahren ist der Sanierungsaufwand von Gemeindestraßen und Brücken nach wie vor höher als die Mittel, die dafür bereitstehen. Weil sich Verwaltung und Gemeinderat Schenkenzell über Prioritäten uneins waren, wurde das Thema vertagt.

Wie schon in den vergangenen Jahren hat die Gemeinde für die Straßen- und Brückensanierung im Haushalt 200000 Euro eingestellt. Abzüglich der Ausgaben, die für kleinere Reparaturen, Mäharbeiten und Unterhaltungsmaßnahmen für den Bauhof benötigt werden, stehen 180000 Euro für die Vergabe an Fremdfirmen zur Verfügung, davon je die Hälfte für Kaltbrunner und Schenkenzeller Straßen.

Durch den relativ milden Winter haben sich die Straßenverhältnisse insgesamt nicht wesentlich verschlechtert, zumindest sind gegenüber 2013 keine weiteren Schäden hinzugekommen, wie eine Besichtigung ergeben hat. Nachdem der Ortschaftsrat Kaltbrunn in seiner Sitzung einstimmig dem Vorschlag der Verwaltung gefolgt war und die Sanierung der Witticher Straße ab Rathaus Wittichen bis Haus Borho (Dorfende) für 107 000 Euro befürwortet hatte, zeigte sich Bürgermeister Thomas Schenk überrascht, dass der Gemeinderat für den Teil in Schenkenzell ganz andere Vorstellungen hatte wie er.

Während mit den verbleibenden 73000 Euro die voriges Jahr verschobene Zufahrt zum Jehlehof im Bereich "Heubach" saniert werden sollte, sprachen sich mehrere Räte für die Sanierung von innerörtlichen Straßen wie Dammweg, Rothalde und Äckerhofweg aus.

20 Kilometer Strecke sind bereits repariert

Thomas Finkbeiner und Peter Lachenmaier schlugen eine Bestandsaufnahme vor, um einen Überblick zu erhalten, was noch alles in naher Zukunft anstehe. Finkbeiner hatte zudem Kenntnis davon, dass voriges Jahr die maroden Brücken aus der Liste gestrichen worden seien, um in einem Jahr nur Brücken zu sanieren.

Der Bürgermeister erinnerte an die Vereinbarung von 2013. Damals sei die Zufahrt Jehlehof verschoben werden, weil heuer im Herbst die Stadt Wolfach ihren Teil im Heubach saniere, sich die Gemeinde Schenkenzell einklinke und dadurch günstigere Preise bei der Ausschreibung zu erzielen seien. Die Ersparnis von geschätzt rund 5000 Euro war den Räten jedoch zu wenig, um sich überzeugen zu lassen. Rat Werner Kaufmann argumentierte, in den vergangenen Jahren seien vornehmlich Straßen im Außenbereich saniert worden, die innerorts seien zu kurz gekommen. Schenk meinte, er habe kein Problem, das Thema zu verschieben, um die Kosten anderer, sanierungsbedürftiger Straßen zu ermitteln. Eile, eine Entscheidung zu treffen, sei nicht geboten.

Die Gemeinde habe ein circa 60 Kilometer langes Straßennetz. Etwa 20 Kilometer davon seien in den vergangenen Jahren repariert worden. Pro Jahr würden im Schnitt 400000 Euro ausgegeben, vier bis fünf Kilometer gerichtet. Es stelle sich die Frage, ob die Gemeinde so schnell nachkomme wie die Wege kaputt gingen.

Seinen Vorschlag, das Thema in die Sitzung am 7. Mai zu verschieben, befürwortete das Gremium einstimmig.