Die vier Landwirte bewirtschaften mit ihren "Schwarzwälder Weideochsen" 77 Hektar Land. Foto: Ziechaus

Berg- und Talwiesen GbR beliefert renommierte Restaurants und sorgt für Offenhaltung.

Schenkenzell - Vier Bauern stehen zwar nicht unter einem Hut, aber ihr gemeinsames Vieh steht in einem Stall und auf den Weiden in einem Tal im Schwarzwald.

Die Berg- und Talwiesen GbR in Schenkenzell-Kaltbrunn liefert "Gutes vom Schwarzwälder Weideochsen" auf Bestellung an Haushalte und an drei renommierte Restaurants. Im "Waldblick" in Schenkenzell und im "Löwen" in Halbmeil stehen Gerichte mit "Schenkenzeller Weiderind" auf der Speisenkarte und im "Adler" in St. Roman Gerichte von "Adler Ochsen". In der Verkaufsstelle am Bernethof in Kaltbrunn können Verbraucher das bestellte Fleisch abholen.

Um die 60 Weideochsen halten 77 Hektar Pflegeflächen im Tal offen und stehen im Winter im 2004 eröffneten tiergerechten Stall der Gesellschaft der vier Bauern. Als Modellprojekt förderte das Land ihren gemeinsam gebauten Laufstall, in dem die Ochsen in kleinen Gruppen stehen, in der kalten Jahreszeit versorgt von Martin Groß. Er versorgt auch das Pensionsvieh, das im Sommer für einen Milchviehbetrieb aus der Umgebung im Laufstall aufgezogen wird.

Von Frühjahr bis in den Herbst hinein weiden die Ochsen auf den verschiedenen Flächen bei den Höfen im Tal und werden dort von den anderen Gesellschaftern betreut. In Absprache werden die Wiesen für das Winterfutter bewirtschaftet.

Dabei hat jeder die Aufgabe, die er am besten mit seinen Maschinen leisten kann: Thomas Harter muss dann auch mal an einem sonnigen Sonntag raus zum Mähen, Konrad Hauer und Werner Schmieder helfen beim Heuen und Schwaden. Beim Einfahren sind dann auch mal alle auf den Wiesen oder zum Abladen beim Stall. Daisy Harter vom "Suesslesbergerhof" sorgt dafür, dass Haushalte und Gastronomie das gewünschte Fleisch zur richtigen Zeit bekommen; Irene Groß hat die in der Landwirtschaft unvermeidliche und aufwendige Antragstellung, die Abrechnungen und Rechnungen fest im Blick und alles genau notiert.

Regelmäßig treffen sich die Gesellschafter zu den nötigen Absprachen über die Bewirtschaftung. Zweimal im Jahr wird Bilanz gezogen: Jeder legt seine Arbeits- und Maschinenstunden vor, die dann nach Stundensätzen verrechnet werden.

Dabei zeige sich, wie "wichtig Absprachen und gegenseitiges Vertrauen sind", hebt Martin Groß den Erfolg gemeinsamer Arbeit hervor.