Bürgermeister Thomas Schenk hört nach drei Amtsperioden auf. Foto: Herzog

Bürgermeisterwahl: Nach drei Amtsperioden ist Schluss. Neuwahl im Oktober geplant´.

Schenkenzell - Die Bürger von Schenkenzell und Kaltbrunn müssen im Herbst einen neuen Bürgermeister wählen. Amtsinhaber Thomas Schenk wird nicht mehr kandidieren.

Bereits acht Monate vor der Bürgermeisterwahl in Schenkenzell steht fest, dass es auf dem Rathaussessel einen Wechsel geben wird. Bei der ersten Ratssitzung des Jahres am Mittwoch ließ Schenk die Katze aus dem Sack. "Ich habe mich nach intensiver und gründlicher Überlegung in den vergangenen Wochen entschieden, mich nicht mehr für eine vierte Amtszeit zu bewerben", überraschte der Rathauschef die Räte beim Tagesordnungspunkt "Verschiedenes".

Nach seiner Frau und seinen beiden Kindern sei der Gemeinderat der erste Ansprechpartner, der davon erfahre. Wenn am 11. Januar 2018 seine dritte Amtszeit nach insgesamt 24 Jahren als Bürgermeister ende, sei er 56 Jahre alt. Eine vierte Periode wäre vom Alter her zwar machbar. Doch sei er überzeugt, dass der Gemeinde im nächsten Jahr schon ein Wechsel gut tue. Es seien schöne Jahre als Schultes gewesen. Die Arbeitsbelastung sei allerdings abends und an Wochenenden hoch und lange gewesen.

Er räume den Stuhl gerne für einen Jüngeren, der sicher neue Ideen einbringe, betonte Schenk. Jeder Wechsel biete seine Chancen. In den vergangenen fünf Jahren sei vieles anders geworden. Es werde Neues entstehen und Bewährtes fortgeführt, ist sich der scheidende Rathauschef sicher. Er sehe jetzt die Möglichkeit, beruflich noch einmal neu durchzustarten und habe auch schon etwas im Hinterkopf. Ob es klappe, werde sich zeigen. Darum werde er sich aber jetzt noch nicht kümmern und sich Zeit lassen.

"Ich bin jetzt fast noch ein Jahr im Amt und das wird mich weiterhin gehörig in Anspruch nehmen", erklärte Schenk auf Anfrage dieser Zeitung und verriet auf Nachhaken zu seiner beruflichen Zukunft nur so viel: "Mit der Kommunalpolitik werde ich definitiv abschließen. Ich bin aber auch Realist genug, um zu wissen, dass nachher nicht jeder schreit: "Schenk, komm zu mir".

Den Termin für die Bürgermeisterwahl und eventuelle Nachwahl werde der Gemeinderat festlegen. Nach den Fristen der Gemeindeordnung werde sie im Oktober stattfinden. Da werde er sich ebenso wenig einmischen wie sich zu einer Nachfolgerin oder Nachfolger äußern, bekräftigte der Rathauschef. Thomas Schenk trat seine erste Amtszeit am 12. Januar 1994 an, zwei Tage später wurde er offiziell als neuer Bürgermeister von Schenkenzell ins Amt eingeführt. Er war Nachfolger von Paul Armbruster, der damals nach 28 Amtsjahren altersbedingt in Pension ging.

2001 und 2009 wurde Schenk jeweils mit großer Mehrheit wiedergewählt, er hatte keine Gegenkandidaten. Eingestiegen in die Kommunalpolitik war der gebürtige Calwer nach Studium und Ausbildung im Dezember 1987 als Kämmerer der Gemeinde Hardt, bis er seinen Hut bei der Bürgermeisterwahl in Schenkenzell im Oktober 1993 in den Ring warf.

Wie Gemeinderätin Brigitte Sum gegenüber dieser Zeitung versicherte, habe sich Schenk vor der Ratssitzung nicht zu seiner Zukunft geäußert. Jeder habe das Recht, Ja oder Nein zu sagen. Nun sei es raus. Sie finde es schade, dass er aufhöre.

Ratskollege und erster Bürgermeister-Stellvertreter Werner Kaufmann sagte: "Die Entscheidung von Schenk überrascht mich nicht unbedingt. Ich habe gemerkt, dass ihm die Themen Baugebiet Winterhalde und der Bürgerentscheid über Erhalt der Grundschule stark belastet haben. Vor allem, wie da manche Bürger mit ihm und untereinander mit sich umgegangen sind. Thomas ist jemand, der es allen recht machen will. Wenn es aber ins Persönliche geht, dann leidet er darunter. Ich kann seine Entscheidung verstehen, bedauere sie aber. Er gibt dem Ort die Chance für einen Neubeginn. Auch im Gemeinderat stellt sich ein gewisser Verschleiß dar. Da muss man abwarten, wie es weitergeht".