Schenkenzell verabschiedet vier Gemeinderäte aus dem Gremium / Bürgermeister würdigt Engagement

Von Lothar Herzog

Schenkenzell. In der letzten Sitzung des Gemeinderats in alter Besetzung schwang ein Hauch Wehmut mit. Mit Sonja Haas, Gerhard Schmider, Susanne Lehmann und Peter Lachenmaier wurden vier Räte verabschiedet.

Nach Auskunft von Bürgermeister Thomas Schenk hat das Landratsamt Rottweil die Wahlergebnisse der Kommunalwahl von Schenkenzell für gültig erklärt. Auch habe die Verwaltung keine Hinderungsgründe des neu gewählten Gemeinderats festgestellt.

Drei der vier Räte seien auf eigenen Wunsch ausgeschieden, für Gerhard Schmider habe es diesmal nicht gereicht. Er trage das Wahlergebnis mit Fassung. Als Ortsvorsteher von Kaltbrunn sei er jedoch Kraft Amtes weiterhin berechtigt, Sitzungen des Gemeinderats als beratendes Mitglied zu besuchen. Nur habe er jetzt kein Stimmrecht mehr. Neben seiner 25-jährigen Tätigkeit als Gemeinderat sei er gleichzeitig Mitglied im Verwaltungsausschuss des Abwasserzweckverbands und von 1989 bis 1999 erster Bürgermeister-Stellvertreter gewesen. Schmider sei immer sehr gut vorbereitet in die Sitzungen gekommen und habe mit Augenmaß den Ortsteil Kaltbrunn vertreten. "Eine enorme Leistung", hob Schenk hervor und überreichte Schmider ein Glaswappen der Gemeinde sowie ein Buchgeschenk.

Ins Schmunzeln gerieten die Ratskollegen, als Schmider sich an seine Anfangszeit erinnerte, in der Sitzungen manchmal bis ein Uhr nachts dauerten und einzelne Räte einnickten.

Ebenfalls nach 25 Jahren im Gemeinderat wurde Sonja Haas verabschiedet. Sie war in dieser Zeit Mitglied im Abwasserzweckverband und die vergangenen 15 Jahre zweite stellvertretende Bürgermeisterin. In diesen fünf Amtsperioden seien insgesamt 281 Gemeinderatssitzungen zusammengekommen, in denen sie trotz ihrer beruflichen Anspannung nie etwas habe anmerken lassen.

Prägende und bedeutende Themen seien der Bau des Nahwärmeverbunds Schule/Freibad, Hofbrückle, Sanierung Schenkenburg, Ortskernsanierung, Verlässliche Grundschule und Kindergarten mit Einrichtung einer Kinderkrippe gewesen, zählte Schenk auf. Sonja Haas erhielt Ehrenurkunde und Kunstharz-Stele des Gemeindetags sowie Glaswappen, Buchgeschenk und Blumen von der Gemeinde. "Wir waren ein tolles Team", bedankte sich Haas für das kollegiale Miteinander. Gesunden Menschenverstand bescheinigte der Bürgermeister Susanne Lehmann während ihrer zehnjährigen Ratstätigkeit, die es wiederum toll fand, wie bei schwierigen Themen brauchbare Lösungen gefunden wurden.

Bei Peter Lachenmaier schätzte Schenk den handwerklichen Sachverstand. Lachenmaier räumte ein, in fünf interessanten Jahren festgestellt zu haben, dass dies nicht so seine Welt sei.

Für 20-jährige Tätigkeit als Gemeinderat, davon die letzten 15 Jahre auch als erster Bürgermeister-Stellvertreter, wurde Werner Kaufmann mit Urkunde, Stele, Glaswappen und Buchgeschenk ausgezeichnet. Seit 15 Jahren sitzen Annette Hauer und Kurt Armbruster, seit zehn Jahren Josef Sum am Schenkenzeller Ratstisch. Ihnen gratulierte Schenk ebenfalls im Namen des Landes und der Gemeinde mit anerkennenden Worten und Auszeichnungen.

Das Ausscheiden der vier Räte bedauerte vor allem Werner Kaufmann. Lachenmaier habe frischen Wind ins Gremium gebracht, Schmider mit gutem Nenner zur Gemeinde geglänzt. Vor Lehmann ziehe er den Hut, weil sie sich getraut habe, gleich in der ersten Sitzung drei Fragen zu stellen. Gar schmerzhaft sei für ihn der Abgang von Haas. Bei den Reden, die er geschrieben habe, sei sie der Lektor gewesen, unterstrich Kaufmann.