Marlene Hamm und Bärbel Armbruster (stehend, von rechts) scheiden als Funktionärinnen aus. Künftiger Sprecher des Vorstandsteams des Cäcilienchors ist Wendelin Dieterle (von links), dem Pfarrer Bernd Müller, Rosemarie Schmider, Dirigent Hans-Kurt Rennig, Inge Springmann, Oswald Armbruster, Anni Mäntele und Michael Hermann zur Seite stehen. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Cäcilienchor: Dreier-Gremium leitet Witticher Einrichtung / Verstärkung ist dringend notwendig

Von Lothar Herzog

Der Cäcilienchor Wittichen hat mit einer veränderten Vorstandsstruktur die Weichen für den Fortbestand gestellt. Die Gesangsgruppe braucht aber dringend Zuwachs.

Schenkenzell. Obwohl der Kirchenchor Wittichen im vergangenen Jahr durch drei Todesfälle erneut personell geschrumpft ist, konnte er seine ureigene Aufgabe, das Mitgestalten von Gottesdiensten und Andachten, erfüllen. Weniger darf die Sängerschar aber jetzt nicht mehr werden.

Vorsitzende gibt Amt ab

In der Hauptversammlung im Gasthaus Martinshof in Kaltbrunn räumte Vorsitzende Bärbel Armbruster ein, dass ihr das Amt keine richtige Freude mehr bereite. In einer Vorstandssitzung habe es konstruktive Gespräche mit dem Ergebnis gegeben, statt eines klassischen ersten und zweiten Vorsitzenden künftig mit einem vierköpfigen Vorstandsteam operieren zu wollen. Zwar sprang davon Verena Vollmer noch ab. Doch mit Oswald Armbruster, Anni Mäntele und Wendelin Dieterle wurde problemlos ein Dreiergremium gewählt. Schriftführer Michael Hermann, Kassiererin Marliese Schmider, Notenwartin Hedwig Armbruster und die Beisitzer Reiner Lehmann und Inge Springmann standen für weitere zwei Jahre zur Verfügung.

Der bisherige Vize-Vorsitzende Wendelin Dieterle gab zu, über Bärbel Armbrusters Entscheidung überrascht gewesen zu sein. 2004 sei sie mit ihrem Mann Oswald als Sängerin zum Cäcilienchor gekommen, und bereits drei Jahre später habe sie als zweite und ab 2009 als erste Vorsitzende Verantwortung übernommen. In ihrer Ära sei sicherlich die Altar-Einweihung im vergangenen Jahr von besonderer Bedeutung gewesen. Der gesamte Chor freue sich, dass sie wenigstens noch zum offenen Singen kommen wolle und sich nicht gänzlich zurückziehe, so Dieterle, der Armbruster zum Dank ein Rhododendron und ein Plakat mit Zeitungsartikeln überreichte.

Nach Einschätzung von Chorleiter Hans-Kurt Rennig müsse der Chor jetzt auf Sicht fahren. Er spüre nach wie vor den guten Geist. Mit Mitglieder und mit Gastsängern, Organist Andreas Hauer und der Instrumentalgruppe sei man weiterhin konzertfähig. Allerdings sei der Chor an seiner personellen Grenze angelangt. Dies sei dem Pfarrgemeinderat vermittelt worden. Letzterer habe zugesichert, die Botschaft an die Kirchengemeinde weiterzugeben. Es müsse in den Gottesdiensten und persönlich mehr Werbung für das alle vier Wochen stattfindende offenes Singen gemacht werden, um auf diesem Weg neue Mitglieder zu gewinnen, forderte der Chorleiter.

Inge Springmann und Anni Mäntele versäumten keine der 36 Proben. Zusammen brachte es der Chor auf 408 Probenbesuche. 14 Proben gab es für das offene Singen. Pfarrer Bernd Müller dankte dem Chor für dessen Einsatz. Früher sei das Singen im Gottesdienst nicht gewollt gewesen, weil die Kirche sich von heidnischen Festen mit lauter Musik abgrenzen wollte. Bald sei aber bemerkt worden, dass Gottesdienste ohne Chorgesang verarmten. Wenn Menschen gemeinsam sängen, kämen die Herzen in Einklang. Kirchengesang im Gottesdienst sei ein Erlebnis und im Gotteslob gipfle der Glauben, bekräftigte Müller. Nach achtjähriger Tätigkeit als Pfarrer der Seelsorgeeinheit Wittichen werde er im August in den Ruhestand gehen.

Pfarrer geht im September

Mit dem Pfarrgemeinderat sei der Termin für die Verabschiedung auf den 17. September in Schiltach festgelegt. Sein Nachfolger Adam Borek aus Radolfzell werde seinen Dienst zum 1. September antreten, verkündigte Müller.