Der Schwerpunkt der Übung von Feuerwehr und Rotem Kreuz in Schenkenzell lag in der Rettung von Bewohnern und Versorgung von Verletzten. Fotos: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Feuerwehr und Rotes Kreuz üben am "Waldblick" / Unter Atemschutz ins Hotel

Schenkenzell (lh). Samstag 14.30 Uhr: Rauch quillt aus den Fenstern im Erweiterungsbau des "Waldblick". Vereinzelt schreien Personen vom Balkon aus um Hilfe, bald darauf ertönen die Sirenen. Es ist zum Glück nur Fiktion, denn es handelt sich um die Jahresübung der Feuerwehr.

Angenommen wurde ein Brandausbruch im Technikraum des Erweiterungsbaus des Restaurants in der Ortsmitte. Löschversuche des Personals sind unwirksam, es kommt zu starker Rauchentwicklung. Durch offene Türen werden Treppenhäuser und Flure verqualmt. Mehrere Personen können sich auf die Balkone retten, weitere werden im Bereich des Erdgeschosses vermisst, so die Übungsannahme.

Obwohl die Menschenrettung an erster Stelle steht, werden die um Hilfe schreienden Personen auf den Balkonen zunächst nur beruhigt, da für sie keine ernsthafte Gefahr besteht. Die Besatzung des Tanklöschfahrzeugs der Abteilung Schenkenzell baut eine Wasserversorgung von einem nahegelegenen Unterflurhydrant für einen Innenangriff auf. Ein Angriffstrupp mit Atemschutzgeräten dringt in das Gebäude ein.

Nacheinander werden drei teils "schwer verletzte" Jugendliche gerettet und zur weiteren Versorgung den Helfern des DRK-Ortsvereins Schiltach-Schenkenzell übergeben. Parallel dazu werden mit Bock- und Anstellleiter die Personen auf den Balkonen gerettet.

Beim Aufbau einer zweiten und dritten Löschleitung erfolgt die Wasserentnahme aus dem Gewerbekanal der Kinzig im Klopfeweg durch Einsatzkräfte der Abteilungen Schenkenzell und Kaltbrunn. Zur weiteren Versorgung und Betreuung der sieben geretteten Personen baut die siebenköpfige DRK-Ortsgruppe einen Behandlungsplatz auf dem Parkplatz des Hotels auf.

Wie Einsatzleiter Jochen Sum bei der anschließenden Übungskritik verriet, wären im Ernstfall noch weitere Wehren aus Alpirsbach und Schiltach, Drehleiter, Gerätewagen und Atemschutztrupps hinzugezogen worden. Ansonsten sei die Herbstprobe realitätsnah abgelaufen, resümierte er zufrieden.

Rot-Kreuz-Bereitschaftsleiter Egon Jehle erklärte den Arbeitsablauf des DRK, wonach Schwerverletzte intensiv behandelt werden mussten, im Notfall durch Rettungsdienst und Notarzt. Größere Verletzungen würden nicht mehr gekühlt, da die Gefahr einer Unterkühlung bestehe, so Jehle.

Unter die zahlreichen Zuschauern hatte sich Gesamtkommandant Konrad Fischer gemischt, um den Übungsablauf aus dieser Perspektive zu beobachten. Den 40 beteiligten Wehrmännern bescheinigte er hinterher gute Arbeit: "Es wurde sehr harmonisch und zielstrebig zu Werke gegangen.

Ebenso gut funktionierte die Zusammenarbeit mit dem DRK. Mein Dank gilt auch den Besitzern des Hotels Waldblick", hob Fischer hervor. Ein kleines Dankeschön erhielten die Gastwirte in Form einer kostenfreien Bewässerung ihres Natur-Minigolfplatzes.