Jetzt ist er weg, der Rathausschlüssel. Was Thomas Schenk bleibt ist ein Koffer. Foto: Schmidtke Foto: Schwarzwälder-Bote

Schlüsselübergabe: Neues Ortsschild

Schenkenzell. Zum letzten Mal in seiner Zeit als Bürgermeister musste Thomas Schenk gestern den Rathausschlüssel herausrücken.

Frank "Müli" Müller, Chef der Schenkenzeller Narrenzunft, forderte den Pfortenöffner – allerdings mit Wehmut. Außerdem foppte er, mit Wink auf Thema Nummer eins, die Eingemeindung nach Schiltach: "Es ist noch hier in Schenkenzell, weil d‘Presse schrieb jo ziemlich schnell, die Räume hier würden neu belegt, weil’s Rathaus na noch Schiltach geht. Aber mir henn … am Schuldis schomol de Koffer packt. Letzt Woch les i Zeitung un bin ganz verschrogga, jetzt macht sich Herr Schuldis wirklich uff’d Socka… I finds schad, er war ein prima Schuldis, aber er will halt nimme, also duld iiis… Drum prüfe wenn Herr Schenk denn schwindet, ob Schenkenzell was gleichguats findet?"

Unter viel Gelächter empfing Müller den Rathausschlüssel und übergab im Gegenzug einen Koffer mit dem ironischen Ortsschild "Stadt Schiltach, Ortsteil Schenkenzell sowie Ortsteil Kaltbrunn".

Wohl zu wenig lokalpolitischen Inhalt präsentierte Schenk im langen Vorspann, was eigentlich viele Hemdglunker bei ihrem Stopp beim Umzug von ihm erwartet hatten, wie man raunend mitbekam. Stattdessen drehte sich Schenks Reim im Vorspann ausgiebig um die Folgen des Feierns. Erst gegen Ende kam der Spruch: "Inzwische hab ich Zeit zum denka, in welchen Weg will i nei lenka…. Den Koffer do, den lass i stau. I will doch net nach Schiltach gau. Isch der Ort (Schenkenzell) au ganz schön klein, so soll es auch in Zukunft sein".

Die Hemdglunkergemeinde zog, angeführt vom Musikverein, weiter Richtung Festhalle. Für eine Überraschung sorgten die Haldenhexen die ein langes Feuerwerk starteten.

Dann endlich stellten die Schenkenhexen den Narrenbaum mit vereinten Kräften auf und der Musikverein spielte nochmal auf. Im Anschluss zogen Groß und Klein in die Festhalle, wo ausgiebig gefeiert wurde.