An den Kosten der Mauerwerksanierung muss sich die Gemeinde beteiligen. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Bei Sanierung der Landstraße 405 will die Gemeinde Schenkenzell Nägel mit Köpfen machen

Von Lothar Herzog

Schenkenzell. Bei der geplanten Sanierung der Landstraße 405 will die Gemeinde in neue Schieber und Schächte rund 110 000 Euro investieren. Die Bauzeit soll sich dadurch nicht verlängern.

Die Reinerzauer Straße (L 405) wurde nach Auskunft von Bürgermeister Thomas Schenk im Jahre 1965 ausgebaut. Seit der Zeit seien Wasserschieber und -schächte nicht ausgewechselt worden und in die Jahre gekommen. Wenn das Land nun die Straße ab dem Kreuzungsbereich Bahnhofstraße/Reinerzauerstraße bis Ende Wohnbebauung sanieren werde, müsse die Gelegenheit für den Austausch wahrgenommen werden. Eine Bestandsaufnahme habe ergeben, dass mindestens die Hälfte der 54 Schieber erneuert werden müssten. Der Ein- und Ausbau liege bei rund 35 000 Euro. Weitere Kosten entstünden durch den Aus- und Einbau sämtlicher Schachtdeckel und Schieberkappen, wodurch sich der Aufwand auf circa 57000 Euro summiere. Bei der Mauerwerkssanierung der L 405 müsse sich die Gemeinde anteilig mit 10000 Euro und weiteren 8000 Euro für ein neues Geländer beteiligen. Die Gesamtkosten lägen somit bei rund 75 000 Euro, rechnete der Bürgermeister den Gemeinderäten in der Sitzung vor. Noch nicht geklärt sei, ob die Kommune bei der Erneuerung der Gehwegkappe auch bezahlen müsse. Grundsätzlich sei zu überlegen, ob nicht besser alle Schieber ausgetauscht werden sollten. Der Kostenbetrag würde sich dann allerdings um weitere 35000 Euro auf insgesamt 110000 Euro erhöhen. Andererseits sei es fatal, wenn kurz nach der Fertigstellung des neuen Belags einzelne Schieber defekt seien und dann wieder aufgegraben werden müsse. Dies würde kein gutes Licht auf die Gemeinde werfen, so Schenk. Diese Ansicht vertraten auch die Räte und befürworteten einstimmig, alle Schieber auszutauschen. Um die Bauzeit der Sanierung dadurch nicht zu verlängern, soll mit diesen Arbeiten bereits Ende Juni begonnen werden, ehe nach Fertigstellung dann die Großfirma anrückt.

Weil für diese Maßnahme laut des Bürgermeisters keine Mittel im Haushalt eingestellt sind, könne, wie von Rat Werner Kaufmann vorgeschlagen, Geld vom Etat der Straßenunterhaltungsmaßnahmen umgeschichtet werden. Die anteiligen Kosten für Geländer und Mauerwerksanierung seien ohnehin ein Thema für den Haushalt 2016, da die Straßensanierung erst Ende des Jahres fertig sein werde, mutmaßte Schenk. Gemeinderat Kurt Armbruster erhob hinsichtlich der vom Straßenbauamt angedeuteten zweiwöchigen Vollsperrung Bedenken. Er erhalte für sein Unternehmen wöchentlich Material von mehreren Lkws. Die Baufirma müsse gewährleisten, dass im Notfall Rettungswagen und Feuerwehr durchkämen. Im Detail, entgegnete der Bürgermeister, habe es mit dem Straßenbauamt noch keine Gespräche zum Ablauf der Baustelle gegeben.

Diskussionen wegen geplanter Vollsperrung

Ratskollege Kaufmann sieht das Ganze gelassener. Er könne es sich nicht vorstellen, dass sich die Behörde der Gefahr einer Klage aussetze. Notfalls müsse ein Baustellenfahrzeug den Weg freigeben. Rat Thomas Finkbeiner wusste von Baufirmen, die bei Straßensanierungen Kernzeiten für Anlieger zur Anfahrt an die Häuser festlegen.