Üben bis zum Erbrechen für den Fernseh-Auftritt: Georg Zipf (links) und sein Partner Thomas Volk. Foto: Schmidtke Foto: Schwarzwälder-Bote

Fernsehen: Schenkenzeller Georg Zipf schafft es in Zwischenrunde / Ein bisschen Bammel vor Dieter Bohlen

Schon immer war Georg Zipf in jeder Hinsicht Lisas Superstar. Jetzt verkündete die 17-jährige Schenkenzellerin: "Ich habe meinen Papa bei Das Supertalent angemeldet".

Schenkenzell. Georg Zipf ist vielseitig talentiert. Viele Jahre war der Wahl-Schenkenzeller Chef der Schenkenhexen. Seit seiner Jugend gehört seine Leidenschaft auch den Trachtenvereinen. In der Trachtengruppe Emmendingen entdeckte er mit 15 Jahren das Glockenspiel. "In den ersten fünf bis sechs Jahren hatte ich mit Kuhglocken gespielt. Dann bekam ich eine Kiste mit Konzertglocken geschenkt", erzählt Zipf.

Klarer Auftrag: "Wir müssen Bruce Darnell zum Weinen bringen."

Seither sind 41 Jahre vergangen, in denen Zipf die Glocken nie ruhen ließ. Begleitet wird der Schenkenzeller von seinem Freund Thomas Volk aus Schallstadt bei Freiburg. Der 52-Jährige spielt seit seinem neunten Lebensjahr Akkordeon. Schon oft hat das Duo das Publikum zusammen begeistert. Jetzt werden die Freunde möglicher Weise berühmt. Das Adrenalin steigt. Zipf und Volk treten am Dienstag bei der RTL-Show "Das Supertalent" als "Die zwei" auf. "Der Sieger der Show bekommt 100 000 Euro und darf in Las Vegas auftreten. Wobei wir uns auch mit Monaco zufrieden geben würden", haut Volk optimistisch und siegessicher auf den Putz.

Das erste Casting war am 17. Mai in Karlsruhe. Prompt überzeugten beide. Das zweite Casting fand bereits vor laufenden Kameras und mit allem technischen Pipapo statt. Auch hier schafften die beherzten Badner die Hürde. Ein Mix aus Volksmusik und brandneuem Sommerhit soll es geben. Geschrieben hatte die Noten für die Glocken und Akkordeon Thomas Volk selbst. Nur die Zeitvorgabe ist knapp: In nur zweieinhalb Minuten müssen die Musiker überzeugen.

Spannend wird es am Dienstag (2. August) in Essen. Ab 18 Uhr wird es vor Publikum richtig ernst. Dort ist die Aufzeichnung vor der Jury bestehend aus Bruce Darnell, Victoria Swaroski und Dieter Bohlen. Schenkenzeller und Schallstädter drücken die Daumen. Die Schenkenhexen malten schon ein Plakat und grüßten damit stolz ihr Supertalent. "In Essen müssen wir Bruce zum Weinen bringen", erklärte Thomas Volk ernst. Und hoffentlich kommentiert Dieter Bohlen nicht so fies. Im September wird RTL die Übertragung senden.

Kommen die Schwarzwälder weiter, treten sie bei den finalen Shows im Oktober und November an. Die Konkurrenz ist verflixt groß. Was gibt es zu hören? Ein Mix aus Traditionellem und Popmusik. Etwas Modernes sollte es sein, wurde von den Supertalent-Leuten empfohlen. "Wir haben uns die Schwarzwaldmarie ausgesucht und "Can’t stop the feeling" von Justin Timberlake", verrieten Volk und Zipf in breitem Badisch. "Die Stücke haben wir geübt bis zum Erbrechen", gestand Volk trocken.

Ein Hingucker werden die Männer ohnehin: Gespielt wird in der Tracht. Beide Schwarzwälder tragen sie aus Stolz und mit Überzeugung. Zipfs Ehefrau Luitgard grinst, wenn ihr Schatz nach Baldrian schreit. Töchterchen Lisa ist die Managerin und erstellt derweil eine Fanpage von "Die zwei" auf Facebook. Derweil übt das Duo mit den Glocken und Akkordeon, mal in Schenkenzell, mal in Schallstadt oder im Vereinsheim. "Die Kosten für eine Fahrt und das Hotel für eine Nacht deckt RTL. Alles andere sind Investitionen. Aber wir gehen ja vom großen Sieg aus", zeigen sich die Zipf und Volk überzeugt.

Pro Person fahren fünf Angehörige zur moralischen Unterstützung mit. Managerin Lisa wird im Backstage die Nerven von Papa und Thomas beruhigen. Sie hat die Chose ja auch angezettelt.