Gut gelaunt posiert die 15-köpfige Studentengruppe aus acht verschiedenen Ländern fürs Erinnerungsfoto. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Studenten aus acht Ländern beenden "Workcamp" in Schenkenzell

Von Lothar Herzog

Schenkenzell. Die in den letzten Jahren aufwendig sanierte Ruine Schenkenburg hat einen internationalen Schliff bekommen. 15 Studenten aus acht Staaten haben Hand angelegt und verschiedene Arbeiten verrichtet – freiwillig.

Nach 2010 und 2011 erhielt die Gemeinde Schenkenzell bereits zum dritten Mal Besuch von einer international besetzten Studentengruppe. Diese lernte in einem Workcamp nicht nur Kultur, Land und Leute in Deutschland ein bisschen näher kennen, sondern erledigte für die Gemeinde Arbeiten an der teilrekonstruierten Schenkenburg.

So verlegten sie Leerrohre für die Beleuchtung, betonierten Bodenhülsen in ausgegrabene Fundamente für Treppengeländer ein, modellierten unebene Flächen und sicherten Wanderwege ab. Höchstes Lob erhielt die 15-köpfige Gruppe mit Jugendlichen aus Europa und Asien von Bürgermeister Thomas Schenk: "Die haben fleißig und gut gearbeitet."

Jugendliche waren in Festhalleuntergebracht

Bisher wurden anfallende Pflegemaßnahmen und Aktionen zum Erhalt und zur Steigerung der Attraktivität der Ruine meist von freiwilligen Bürgern, aber auch vom Bauhof, übernommen. Schon seit längerem schwebt dem Bürgermeister deshalb vor, einen Burgverein zu gründen.

Begrüßt worden waren die jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25 Jahren im Rathaus, es wurde zusammen gegrillt und Schenkenzell erkundet. Logis erhielten sie in der Festhalle, in der sie sich in der Hallenküche selbst versorgten. Laut Schenk müssen die Teilnehmer eines solchen "Workcamps", die der Trägerverein IBG (siehe Info) organisiert, 30 Stunden in der Woche arbeiten. Es bleibe ihnen aber genügend Freizeit. "Das Workcamp ist eine tolle Sache für die jungen Leute, und auch die Gemeinde hat etwas davon, wenngleich das Ganze für uns nicht kostenlos ist", so der Bürgermeister. Wenn nicht an der Burg gearbeitet wurde, vergnügten sich die Studenten im Freibad, bummelten in Schiltach und besichtigten die Vogtsbauernhöfe in Gutach sowie die Klosterbrauerei in Alpirsbach. Es entstanden neue Freundschaften, auch mit Bürgern aus Schenkenzell, die sich laut Schenk "sehr gastfreundlich" zeigten.

u Der gemeinnützige Verein IBG (Internationale Begegnung in Gemeinschaftsdiensten) wurde 1965 in Stuttgart mit dem Ziel gegründet, durch internationale Jugendgemeinschaftsdienste (Workcamps) einen Beitrag zu Frieden und Völkerverständigung zu leisten. Seitdem gab es rund 1200 internationale Workcamps mit über 15 000 Teilnehmern in deutschsprachigen Ländern. Der Verein ist konfessionell und politisch unabhängig und wird als Träger außerschulischer Jugendbildung anerkannt. In seiner Arbeit wird er vom Bundesministerium für Familien und Jugend unterstützt.