Forstwirtschaft: Wieland stuft Borkenkäfer-Gefahr für groß ein / Schenkenzell plant mit Gewinn

Der Forstwirtschaftsplan der Gemeinde Schenkenzell für 2016 sieht einen Gewinn von 41500 Euro vor. Während Holz auf dem Markt weiterhin sehr gefragt ist, könnte der Borkenkäfer den Preis drücken.

Von Lothar Herzog

Schenkenzell. In der Sitzung des Gemeinderats sagte Revierförster Ulrich Wieland, er sei deshalb alleine gekommen, weil das Forstamt Rottweil derzeit ohne direkten Chef für die Region Schwarzwald sei. Die Nachfolge des nach Freudenstadt gegangenen Gerd Stahl werde jedoch bald geklärt sein.

Hinsichtlich des Borkenkäfers sei der Schenkenzeller Wald bislang noch glimpflich davon gekommen. Durch den trockenen Sommer und die ungewöhnlich milden Temperaturen im November habe sich allerdings "etwas zusammengebraut". Er wolle keineswegs schwarzmalen. Aber ein größerer Befall des Käfers im kommenden Frühjahr könne Auswirkungen auf den Holzpreis haben, so Wieland.

Gemäß dem Beschluss im Forsteinrichtungswerk sei ein Einschlag von 1600 Festmetern geplant. Dies bringe ausgehend vom derzeitigen guten Niveau der Holzmarktpreise einen Gesamterlös von 102 000 Euro. Der Einschlagsaufwand werde bei 37 700 Euro liegen. Abzüglich der Ausgaben für Wegeunterhaltung, Kulturen- und Bestandspflege, Forstverwaltungskostenbeitrag und Steuern verbleibe ein Reingewinn von 41 500 Euro. Im Jahre 2014 habe es einen Überschuss von lediglich rund 32 000 Euro gegeben. Da sei allerdings ein Sicherungshieb bei der Ruine Schenkenburg in die Finanzierung eingeflossen.

Der Forstwirtschaftsplan 2016 sehe größere Hiebe im Bereich Hochberg und Allmend mit jeweils 300 Festmetern, Winterberg/Kapellenberg mit 600 Festmetern und Hardt mit 250 Festmetern vor. Weitere 100 Festmeter sollen bei Staufenberg und noch ein paar kleinere Hiebe eingeschlagen werden, schilderte der Forstexperte.

Noch keine Zahl für 2015

Die Bitte von Gemeinderat Andreas Göhring, im Ortsteil Kaltbrunn die Holzfällungen aufgrund des ins Tal eindringenden Lärms und Krach der Motorsägen nicht in den Sommerferien vorzunehmen, nahm Wieland zur Kenntnis, ohne etwas zu versprechen. Das aktuelle Wirtschaftsjahr sei nahezu planmäßig verlaufen. Bis jetzt seien 1670 Festmeter eingeschlagen worden, 60 Festmeter lägen zum Abtransport noch im Wald. Rund 50 Festmeter Käferholz stehe noch und müsse aufgearbeitet werden. Es sei noch nicht alles abgerechnet, weshalb er zum Gewinn von 2015 keine Auskunft geben könne, so der Revierförster.

Auf Anfrage von Ortsvorsteher Gerhard Schmider erklärte Wieland Ursachen und Folgen des Eschentriebsterbens. Der vorgeschlagenen Forstwirtschaftsplan fürs nächste Jahr befürwortete das Ratsgremium einstimmig.