Betreiber Stefan Eskerski (links hinten) und Geschäftspartnerin Anja Wurft (rechts) bieten ein prickelndes Angebot unter freiem Himmel an. Fotos: Naturträume Foto: Schwarzwälder-Bote

Freizeit: Behörde fordert jetzt Baugesuch

Schenkenzell. Im Hängezelt an einem über ein Tal gespanntes Seil übernachten und ein prickelndes Erlebnis in der Natur unter freiem Himmel genießen. Dieses neue Angebot gibt es in den Wäldern im Heubachtal.

Schon bisher konnten Abenteurer und Schwindelfreie in der Hirschgrund Zipline Area Schwarzwald auf insgesamt sieben Ziplines über plätschernde Bäche und rauschende Baumwipfel ein Tal nach dem anderen in bis zu 60 Metern Höhe überqueren und das Adrenalin zum Kochen bringen. Jetzt kommt noch ein weiterer Kick der Firma Naturträume hinzu.

Dem Gemeinderat lag in seiner Sitzung ein Bauantrag des Betreibers Stefan Eskerski aus Villingen-Schwenningen vor. Demzufolge will er Gästen Übernachtungen in luftiger Höhe im Heubachtal anbieten. Neben einem auf der Seilbahn befindlichen Hängezelt sei noch ein Toilettenhäuschen sowie eine Plattform mit Steg und kleiner Schutzhütte erstellt worden. Letztere sei erforderlich, um bei aufkommendem Sturm sowie Gewitter die Besucher sicher auf dem Erdboden für die Nacht unterzubringen, schilderte Bürgermeister Thomas Schenk den Räten.

Das Baugesuch sei bereits im Vorfeld mit der Baurechtsbehörde des Landratsamts Rottweil besprochen worden, die dem Bauantrag positiv gegenüberstehe. Auch er könne das Vorhaben nur begrüßen und freue sich, dass nun auch Übernachtungen angeboten würden, warb der Bürgermeister um Zustimmung, die einheitlich erfolgte.

Neue rechtliche Bewertung

Nach Angaben des Unternehmens Naturträume wurde mit dem Projekt Hängezelt bereits im Juli 2015 begonnen. Eine Anfrage bei der Baurechtsbehörde in Rottweil habe ergeben, dass für das Vorhaben keine zusätzliche Genehmigung beantragt werden müsse, weil für die Zipline, die sich im gleichen Waldgebiet befindet, bereits eine Genehmigung für Waldwirtschaft bestehe. Später sei die Behörde jedoch zu der Überzeugung gelangt, dass es sich bei den Übernachtungen um ein anderes Angebot handle und zur rechtlichen Absicherung extra genehmigt werden müsse. Dieser Aufforderung sei er nachgekommen, schilderte Eskerski gegenüber dieser Zeitung.

Für den Seilbahnbau seien keine neuen Forstwege angelegt, sondern vorhandene Wirtschaftswege genutzt worden. Es sei nur ein Baum gefällt und dafür zehn neue heimische Bäume gepflanzt worden. Das Toilettenhäuschen sei aus unbehandeltem Holz örtlicher Bäume in einer Werkstatt hergestellt und anschließend mit einem Schlepper in den Wald transportiert worden.

Um einen einfachen Einstieg in das Hängezelt gewährleisten zu können, sei eine Plattform mit Landungsbrücke gebaut worden. Die Stämme hierfür stammten aus dem Heubachtal. Die Plattform stehe auf sieben Punktfundamenten. Der Steg diene dafür, um die Bewegung des Hängezeltes bei Belastung auszugleichen.

Auch die Schutzhütte sei aus heimischem Holz hergestellt und biete Sonnenschutz, Ablagemöglichkeit für Gepäck und bei kurzen Schauern einen Unterstand. Alle neu angelegten Wege seien von Hand gegraben worden, um an den Bäumen möglichst wenig des Wurzelwerks zu beschädigen. Den Nutzern werde ein sicherer und angenehmer Aufenthalt geboten, allerdings gebe es keine Sicherheit für Gedankenlose, schreibt Stefan Eskerski in seinem Bauantrag.