An Fronleichnam zogen die Katholiken in Schenkenzell in einer Prozession durch den Ort. Foto: Schmidtke Foto: Schwarzwälder-Bote

Katholiken in Schenkenzell feiern Fronleichnam mit Prozession / Früher war das ganze Dorf auf den Beinen

Von Karin Schmidtke

Schenkenzell. Wenngleich die Zahl der Gläubigen von Jahr zu Jahr sinkt, das Fronleichnamsfest hat in der überwiegend katholischen Gemeinde Schenkenzell eine lange Tradition. So zog am Donnerstag die Prozession von der Kirche aus durch das mit Blumen und weiß-gelben Fähnchen geschmückte Dorf. Gemeinderäte, Vereinsvertreter, Kirchenchor, Ministranten und Trachtenträger schlossen sich der Sitte nach dem Zug an. Pfarrer Bernhard Eichkorn aus Villingen-Schwenningen hatte die Messe zelebriert und nahm während der Prozession seinen Platz unter dem Baldachin ein.

"Ich erinnere mich genau: Als ich ein Kind war, da war an Fronleichnam das ganze Dorf auf den Beinen. Die meisten nahmen in der Tracht daran teil", erzählte ein Erwachsener einem wissbegierigen Jugendlichen mit etwas Wehmut. Heute sind Trachten die Ausnahme. Vom Musikverein und vom Trachtenverein werden sie aber noch mit Stolz getragen.

In der adretten Fürstenberger Tracht führte der Musikverein den Bittgang an. Die erste Station war das Schornkreuz im "Süßen Winkel", wo Gläubige einen Altar samt aufwändigem Blumenteppich errichtet hatten. Fleißige Hände hatten am Tag zuvor junge Birken, Blüten und Farnwedel, Gräser und Zweige gesammelt.

Von dort führte der Weg über die Brücke und den Heiliggarten weiter zur Grundschule, wo ein weiterer farbenprächtiger Blumenteppich gestaltet worden war.

An der Kirche St. Ulrich endete die Prozession mit Gebeten, Gesang und dem Segen.