Daniel Mosmann sorgte mit drei Schauergeschichten für den passenden Grusel am Freitag, den 13. Foto: im Spring Foto: Schwarzwälder-Bote

Autorenlesung: Daniel Mosmann wartet mit drei schaurigen Kurzgeschichten auf

Schenkenzell. Das Schenkhaus eröffnete vergangenen Freitag sein Kulturprogramm 2017 mit einer Autorenlesung der besonderen Art.

Daniel Mosmann aus Aichhalden, in der Region bekannt durch sein 2008 erschienenes Erstlingswerk "Von Kastanien und Knochen", präsentierte sein zweites Buch "Auf Pilgerfahrt mit Gevatter Tod": Zehn Kurzgeschichten aus dem Schwarzwald, die schaurig-gruselig-schön von alltäglichen oder unglaublichen Begebenheiten erzählen.

Bereits am Eingang wurden alle mit einem Schild empfangen: "Zutritt auf eigene Gefahr". Einige Schritte weiter hielt ein Skelett den 22 unerschrockenen Gästen die warnenden Worte entgegen: "Mensch, werde wesen†lich".

Wer immer noch bleiben wollte, fand seinen Sitzplatz bei einem mit schwarzem Samt bedeckten Sarg. Ein dreiarmiger Leuchter tauchte die bizarre Szenerie in ein gespenstisches Licht, während Daniel Mosmann drei Schauergeschichten und ein Gedicht vortrug. Ob nächtliche Recherchen einer Polizistin nach im Moor Vermissten oder der vom Unwetter überraschte in einem Burggewölbe Schutz suchende Wanderer – immer spielt Mosmann kunstvoll und detailliert mit Gefühlen und Gedanken, Ängsten und Hoffnungen der Menschen. Nicht ohne Grund wurde er in der sich anschließenden Gesprächsrunde nach seinen philosophisch-psychologischen Ambitionen gefragt.

Als Arbeitserzieher in Alpirsbach tätig, findet er seine Motive in außergewöhnlichen Biographien und bei ausgiebigen Wanderungen in der einsamen Natur. Im Genre der Grusel- und Schauergeschichten, gelegentlich auch "Edel-Horror" genannt, gebührt Daniel Mosmann ohne Zweifel ein Ehrenplatz. Es geht ihm dabei nach eigenen Aussagen weder um Geld noch Ruhm. Vielmehr ist der bekennende Atheist am Menschen und dessen Verhältnis zu Leben und Tod interessiert.

Er will genau hinschauen, den Menschen zuhören und sie spüren – bevor er das Entdeckte in Kurzgeschichten und Gedichten literarisch geradezu filigran seziert.

Die nächste Autorenlesung im Schenkhaus findet am 11. Februar um 19.30 Uhr statt. Joachim Eitel aus Haslach i.K. wird dort seinen auf historischen Tatsachen basierenden neuen Roman "Mut zur Feigheit" vorstellen.