Bürgermeister und FBG-Vorsitzender Thomas Schenk verabschiedet die langjährige Geschäftsführerin Sabine Schmieder, ehe auch er aus dem Amt scheidet. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Betriebsgemeinschaft: Neue Strukturen zur Bewirtschaftung erforderlich

Bei der Hauptversammlung der FBG (Forstbetriebsgemeinschaft) Schenkenzell-Kaltbrunn wurden Vorsitzender Thomas Schenk sowie Geschäftsführerin Sabine Schmieder für langjähriges Wirken verabschiedet.

Schenkenzell-Kaltbrunn. Wie Schenk erinnerte, habe Sabine Schmieder vor knapp 13 Jahren als Steuerfachfrau die Nachfolge des Revierförsters Ulrich Wieland angetreten. Dies sei eine gute Entscheidung gewesen. Einschließlich des Geschäftsjahres 2017 habe die FBG-Geschäftsführerin bei Holzverkäufen ungefähr 9,6 Millionen Euro umgesetzt und durch viel Kleinarbeit eine Menge Zeit investiert. Hierfür zolle er ihr großen Respekt und bedanke sich im Namen der FBG für stete Zuverlässigkeit und Gewissenhaftigkeit, hob der Vorsitzende bei der Überreichung eines Blumengebindes hervor.

Der stellvertretende Vorsitzende Martin Groß dankte Schenk mit einem Brennholz-Geschenk im Maßstab 1:20 für mehr als 20-jährige Tätigkeit als FBG-Chef. Der bislang kurze Weg zum Rathaus werde der Waldgemeinschaft künftig fehlen, bedauerte Groß. Der scheidende Vorsitzende räumte ein, das Waldgeschäft jetzt schon zu vermissen. Er sei froh, in Egon Bühler einen guten Nachfolger gefunden zu haben. Mit ihm müsse die FBG weiter zusammenhalten und neue Wege gehen, forderte Schenk.

Letztere sind allerdings noch völlig unklar, wie im Bericht von Frauke Kleemann zu erfahren war, der Gebietsleiterin Schwarzwald des Fortsamts Rottweil. Es herrsche derzeit ein ziemliches Chaos in der Forstwirtschaft hinsichtlich neuer Strukturen aufgrund des Kartellrechtsverfahrens. Bis sich dieser Nebel lichte, werde es noch eine ganze Weile dauern und viele klärende Fragen geben.

Die Betreuungsleistung für den Privatwald werde aber auf alle Fälle teurer, weil sie kostendeckend sein müsse, soviel stehe fest. Sie könnte über Förderung teilweise bezahlt werden. Bis zum 1. Juli soll die Forstreform stehen und die neue Organisation ihre Arbeit aufnehmen. Denkbar seien drei Modelle. Die aus ihrer Sicht beste Variante wäre das Körperschaftliche Forstamt. Private Waldbesitzer könnten künftig frei wählen, welcher Dienstleister sie bei der Waldbewirtschaftung unterstütze. Gleichzeitig stünden für Kleinwaldbesitzer die Forstbediensteten der Landkreise weiterhin als Ansprechpartner zur Verfügung. Damit werde die Basis geschaffen, um vor Ort die Fortwirtschaft im Privat- und Kommunalwald auch in Zukunft sinnvoll zu gestalten, sagte Kleemann.

Möglich sei auch ein kommunaler Zusammenschluss mehrerer Gemeinden, die den Privatwald mitnähmen. Im Prinzip könnte jede Kommune ihr eigenes Süppchen kochen. Es stelle sich jedoch die Frage, ab welcher Größe dies Sinn mache. Unabhängig vom Verfahren reformiere das Land seine Verwaltungsstruktur im Forst. Dies äußere sich insbesondere durch eine funktionale Herauslösung der Staatswaldbewirtschaftung in Form eines eigenständigen Betriebs des öffentlichen Rechts, erläuterte die Forstamtsvertreterin.

Revierförster Wieland berichtete über umgesetzte und aufwendige Wegeunterhaltungsmaßnahmen. 2018 würden der Euleweg in Kaltbrunn und der Gallenbach-Hangweg in Angriff genommen. Auch eine Waldkalkung sei wieder auf vier größeren Gebieten vorgesehen. Dabei werde die Stadt Schiltach mit ins Boot genommen. Derzeit befinde man sich in der Endphase bei den Förderanträgen, informierte Wieland.