Kinderchöre "Johannesspatzen" und "Kinziglerchen" begeistern bei ihrem ersten Auftritt / Lesung gibt Impulse

Von Lothar Herzog

Schenkenzell. In strahlende Kinderaugen zu blicken ist etwas Schönes. Wenn der Nachwuchs dann noch aus Leibeskräften singt, geht einem das unter die Haut. Dirigent Hans Kurt Rennig ist mit der Gründung der Kinderchöre "Johannesspatzen" und "Kinziglerchen" im Herbst letzten Jahres ein Volltreffer gelungen. Beim Konzert des Witticher Cäcilienchors unter dem Motto "Geistliche Abendmusik" traten die beiden Kinderchöre erstmals öffentlich auf und sorgten in der gut gefüllten Schenkenzeller St.-Ulrich-Kirche für große Begeisterung.

Das Patronatsfest war Anlass, in diesem Gotteshaus zu konzertieren, in dem das Altar-Halbrund eine wunderbare Akustik bietet. Ein bisschen Lampenfieber hatten die Kinder zum Auftakt schon, das verflog aber bereits beim zweiten Beitrag "Singen macht Spaß". Nur zuhören und klatschen, das war dem Dirigenten zu einfach, weshalb er das Publikum beim nächsten Lied "Lasst uns miteinander" aufforderte, mitzusingen. Das klappte wunderbar, vor den Kindern wollte sich keiner lumpen lassen.

Chor-Vorsitzende Barbara Armbruster machte kein Geheimnis daraus, dass der Cäcilienchor mit nur 15 Sängern allein kaum konzertfähig sei und Gottesdienste nur mit Hilfe der Instrumentalgruppe "Arche" mitgestalten könne. Letztere hatte sich mit Gastmusikern verstärkt und auch der Kirchenchor erhielt Unterstützung von auswärtigen Sängerinnen.

Um den Kindern das Einüben der Texte zu erleichtern, hatte Rennig die Lieder auf große Papierseiten geschrieben, die am Dirigentenpult umgeblättert wurden.

Unterbrochen wurde das Konzert mit einer Lesung von Diakon Oswald Armbruster. Brücken bauen schaffe Verbindungen, schütze aber nicht vor Gefahren. Brückenbauer bräuchten vor allem Gottes Fundament, etwas Festes unter den Füßen. Nur mit ihm gelinge es, eine ökumenische Brücke zu bauen, die mit Musik noch einfacher werde, betonte der Diakon.

Abwechselnd sangen die beiden Kinderchöre im Duett, zusammen mit dem Cäcilienchor und der Arche. Einen der fünf Konzertteile gestaltete die Instrumentalgruppe allein. Bei Händels Menuett aus der Wassermusik zeigten die Flötisten Sarah Glimpel und Jakob Kilguß ihr Können, das wiederum mit viel Beifall belohnt wurde. Beim Schlusslied "Du lässt den Tag, o Gott nun enden" band Rennig die Besucher ein letztes Mal ins Konzertprogramm ein. Und ohne eine Zugabe durften die Sänger und Musiker nicht gehen.

Die Vorsitzende bedankte sich bei allen, die dieses gemeinsame Konzert ermöglichten, insbesondere bei den Eltern, die ihre Kinder in die Proben chauffierten. "Das unbeschwerte Singen der Kinder tut uns allen gut. Musizieren und Singen ist Verkündigung und hat einen hohen Stellenwert in einer lebendigen Gemeinde", drückte Armbruster ihre Freude über das gelungene Konzert aus.

Vor der Kirche hatten die "Minis" von Wittichen und Schiltach einen Bewirtungsstand aufgebaut, um sich das fehlende Kleingeld für die Wallfahrt nach Rom zu verdienen.