Schenkenzell bezuschusst die Sanierung von Kleindenkmalen

Von Lothar Herzog

Schenkenzell. Die Gemeinde Schenkenzell wird für den Erhalt von Kleindenkmälern in den kommenden Haushalt 1500 Euro einstellen.

Damit sollen Eigentümer eine finanzielle Förderung von 50 Prozent bekommen. In den letzten Sitzungen des Gemeinderats war aufgrund der von einer örtlichen ehrenamtlichen Gruppe zusammengetragenen Daten zur Erfassung von Kleindenkmalen wiederholt deren Erhalt ein Thema.

So hatte das Ratsgremium beschlossen, für die Restaurierung der Grabplatte von Andreas Götz 1100 Euro aus der Gemeindekasse beisteuern. Götz war beim Abriss der Katholischen Kirche St. Ulrich im Jahre 1774 tödlich verunglückt. Ein Offenburger Restaurator hatte Erhaltungskosten in Höhe von 1785 Euro errechnet. Es stelle sich nun die Frage, so Bürgermeister Thomas Schenk in der Sitzung des Gemeinderats, wie künftig damit umgegangen werden soll. Eigentümer der Kleindenkmäler seien die Grundstücksbesitzer und somit diejenigen, welche sich grundsätzlich mit dem Erhalt dieser Kleinode auseinandersetzen müssten. Kleindenkmäler fielen nicht unter das Denkmalgesetz. Sie seien somit gesetzlich nicht geschützt und unterlägen auch nicht den Zuschussrichtlinien des Landes. In diesem Fall sehe er die Gemeinde als Interessensvertretung der Allgemeinheit in der Pflicht, den jeweiligen Eigentümern bei der Bewahrung ortsgeschichtlich wichtiger Kleindenkmäler finanziell unter die Arme zu greifen, forderte der Bürgermeister. Da weder Zeitpunkt noch finanzieller Umfang einer anstehenden Sanierungsmaßnahme bekannt sei, schwebe ihm ein Betrag von 1500 Euro im Haushalt vor, der je nach Bedarf in den Folgejahren noch erhöht werden könne. Die Kommune werde sich mit 50 bis 75 Prozent der anfallenden Kosten beteiligen. Bei finanziellen Schwergewichten müsste dann der Gemeinderat einzeln beraten, schlug Schenk vor.

Rat Werner Kaufmann begrüßte den Vorstoß der Verwaltung. Er sei ein Verfechter von Kleindenkmälern. Auch könne er sich in einem separaten Projekt die Renaturierung eines Bachlaufs vorstellen, wodurch die Attraktivität der Gemeinde gesteigert werden könne, so Kaufmann.

Von Werner Sum, der mit Willy Schoch, Hermann Kaufmann und Bernd Wöhrle die Erfassung der Kleindenkmäler vorgenommen hatte, erhielten die Räte wichtige Hinweise. Es seien circa 450 Denkmale aufgenommen worden, die Hälfte davon seien Grenzsteine. Etwa 90 Prozent befänden sich in einem guten Zustand, akut im Bestand gefährdet sei keines. Seines Wissens seien auch schon Bildstöcke saniert worden. Er glaube deshalb nicht, dass viele Anträge für eine Förderung an die Gemeinde herangetragen würden, äußerte Sum.

Einstimmig beschloss der Gemeinderat, 1500 Euro in den kommenden Haushalt einzustellen und eine Förderung von maximal 50 Prozent der Sanierungskosten zu bewilligen.