Werner Sum. In der Sitzung des Gemeinderats erneuerte er seine Kritik am geplanten Baugebiet "Winterhalde". Damit ist er nicht allein. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Einige Schenkenzeller halten "Winterhalde" für pure Geld- und Platzverschwendung

Von Lothar Herzog

Schenkenzell. Die von der Gemeinde Schenkenzell geplante Erschließung des Wohnbaugebiets "Winterhalde" stößt in Teilen der Bevölkerung auf Widerstand.

Zwei Bürger nutzten in der Sitzung des Gemeinderats die Möglichkeit, ihre Bedenken vorzubringen. Im November 2010 hat der Gemeinderat beschlossen, im Bereich "Winterhalde" einen Bebauungsplan für ein rund 2,3 Hektar großes Gebiet mit rund 40 Bauplätzen aufzustellen. Damit kann der Bedarf für die nächsten zehn bis zwölf Jahre gedeckt werden. Der Entwurf liegt derzeit beim Regierungspräsidium Freiburg.

Vor knapp einem Jahr warf Werner Sum dem Gemeinderat vor, mit der Erschließung eine intakte Naturlandschaft zu zerstören. Nun erneuerte er seine Vorwürfe in der jüngsten Sitzung. Seines Wissens nach dränge der Regionalverband darauf, nicht wie im bisherigen Ausmaß Flächen im Außenbereich zu verbauen. Der Bedarf für so viele Bauplätze sei in Schenkenzell "nicht vorhanden". Da auf die Kommune sehr hohe Ausgleichsmaßnahmen zukämen und die Erschließung eine Menge Geld koste, wolle er den Gemeinderat umstimmen. Außerdem gebe es im Ort viele leerstehende Häuser, sagte Sum.

Erst Brachen nutzen

Rückendeckung erhielt Sum von Georg Heinzelmann. Letzterer sah es als sinnvoller an, die Winterhalde aufzugeben und stattdessen die Änderung des Bebauungsplans "Spannstatt-Hochberg" voranzutreiben, um die 1,14 Hektar große Fläche des ehemaligen Sägewerks Sackmann bebauen zu können.

Bürgermeister Thomas Schenk erwiderte, der Gemeinderat sei nach wie vor der Meinung, die "Winterhalde" weiter zu verfolgen. Baulücken seien im Ort durchaus vorhanden. Aber nur an wenige komme die Gemeinde heran. Leerstehende Häuser zu verkaufen oder zu vermieten, sei Sache des Eigentümers. Andererseits wolle nicht jeder Bauwillige ein gebrauchtes Haus kaufen, sondern lieber neu bauen. Auch das müsse akzeptiert werden. Bei den erforderlichen Ausgleichsmaßnahmen müsse nicht nach dem Prinzip "Wiese gegen Wiese" vorgegangen werden. Es gebe es eine bestimmte Anzahl von Punkten, die erfüllt werden müssten, erläuterte Schenk.