Hans Weide Foto: Frenk Foto: Schwarzwälder-Bote

"Nai hämmer gsait!" – Zeitzeugen berichten

Schenkenzell. Das Schenkhaus in Schenkenzell steht am Freitag, 20. März, ab 19 Uhr ganz im Zeichen des Erinnerns an bürgerschaftliches Engagement gegen Kernspaltung und für die Bewahrung der Schöpfung.

Am 40. Jahrestag der Baustopp-Anordnung des Verwaltungsgerichts Freiburg zum geplanten Atomkraftwerk (AKW) Wyhl werden Zeitzeugen die Chronik des Widerstandes der Badisch-Elsässischen Bürgerinitiativen ab 1972 lebendig werden lassen.

Zum Podiums-Gespräch eingeladen sind Bernd Nössler von der Bürgerinitiative (BI) Wyhl, Kurt Schmidt (BI Weisweil), der heute in Schenkenzell lebende Hans-Kurt Rennig (BI Endingen) und Hans Weide, damals Polizeihauptkommissar. Weide verweigerte als Einsatzleiter im Februar 1975 den Befehl zur Räumung des Bauplatzgeländes um das geplante AKW Wyhl – einer der Gründe, warum dieser mitten in den Rheinauen geplante Kernreaktor nie realisiert wurde.

Die vom SWR produzierte Film-Dokumentation "Wyhl? Nai hämmer gsait!" (45 Minuten) soll den Themenabend einleiten. Der aktuell neu erschienene Band 29/15 der Jahrbücher des Landratsamtes Emmendingen "Siebenunddreißig Wyhl-Geschichten" wird ebenso vorgestellt wie der biographischer Roman "Rote Sonne, dunkle Nacht", in dem Hans Weide die damaligen Ereignisse verarbeitet hat. "Wer die Geburtsstunde der Anti-Atom-Bewegung in Deutschland verstehen will, kann von den eingeladenen Zeitzeugen wertvolle Erkenntnisse mit nach Hause nehmen", so Harald im Spring, Geschäftsführer des Sozialen Netzwerkes Gabentisch. Platzreservierung wird empfohlen. Der Eintritt ist frei.

u Kontakt: Soziales Netzwerk Gabentisch, E-Mail gabentisch@schenkhaus.de, Telefon 07836/95 57 44