Dieser provisorische Altar (Bild) wird ersetzt. Foto: Fritsche Foto: Schwarzwälder-Bote

Klosterkirche Wittichen: Weihe am 19. Dezember / Spirituelle Verbindung mit den Klarissenschwestern

Von Johannes Fritsche

K altbrunn-Wittichen. Die Seelsorgeeinheit Kloster Wittichen rüstet sich für die Weihe des neuen Altars ihrer Klosterkirche. Am 19. Dezember, dem Samstag vor dem vierten Advent, wird der Freiburger Weihbischof Michael Gerber den Altar in einer feierlichen Zeremonie weihen.

Der jetzige provisorische Altar wurde im Herbst 2010 aufgestellt, nach dem Abschluss der Renovierung der Klosterkirche. Alles war seit dem Frühjahr 2009 erneuert oder restauriert worden: Decke und Boden, Altäre und Bilder. Die Kirchbänke wurden überarbeitet, die gesamten Elektrik und die Beleuchtung erneuert. Auch der Altarraum wurde neu gestaltet. Jetzt fehlte nur noch ein angemessener Altar. Geld wurde gesammelt in der Gemeinde, an den Kosten beteiligte sich auch das Fürstenhaus Fürstenberg, Eigentümer der Klosterkirche nach der Auflösung des Klosters im Zuge der Säkularisierung im Jahr 1803.

Im Lauf dieser Woche wird der neue Altar nun nach Wittichen gebracht, gut verhüllt, dass ihn niemand im Vorfeld sehen kann. An welchem Wochentag genau er aufgestellt und aus welchem Material er gemacht ist (Aus Stein? Aus welcher Steinart?), wissen nur die Eingeweihten der Auswahlkommission. Diese bestand aus dem alten Pfarrgemeinderat sowie den Abgesandten vom Erzbischöflichen Ordinariat und Fürstenhaus Fürstenberg. Drei Künstler waren um Vorschläge gebeten worden und haben ihre Modelle vorgestellt. Den Zuschlag hat Rolf Bodenseh erhalten, wie der Schwarzwälder Bote auf Umwegen erfuhr. Rolf Bodenseh studierte von 1959 bis 1964 Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und war mit einem Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) von 1964 bis 1965 in Griechenland. Bodenseh lebt und arbeitet in Aichtal in Baden-Württemberg. In der Anfangszeit waren seine Werke aus Stahl, später aus Sandstein, Marmor, Granit und Schiefer. Aus einem diese Materialien dürfte also auch der neue Altar bestehen.

Als Teil des Witticher Auftrags hat Bodenseh noch ein zweites Werk geschaffen, das am 19. Dezember zusammen mit dem Altar geweiht wird: Eine Stele für einen Tabernakel, aus dem gleichen Material wie der Altar. Aufgestellt wird die Stele nach der Weihe im Gebetsraum der Klarissen im Kloster Gengenbach. Diese waren Anfang Oktober nach der Schließung ihres Klosters im Odenwald dorthin gezogen. Dass die Stele für die Klarissen in Gengenbach aus dem gleich Material wie der Altar gemacht und am selben Tag geweiht wird, war dem Weihbischof Gerber wichtig. Er wollte damit die spirituelle Verbindung zwischen dem ehemaligen Klarissenkloster in Wittichen und dem jetzigen Sitz der Klarissinen in Gegenbach zum Ausdruck bringen.