Das Dach des Narrenbrückle am Ortsausgang von Schenkenzell wird erneuert. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Schenkenzell vergibt Auftrag zur Sanierung / Biberschwänze günstiger als Schindeln

Von Lothar Herzog Schenkenzell. Das Dach des "Narrenbrückles" in Schenkenzell wird saniert. Allerdings erhält es dann keine Schindeln mehr, sondern die günstigere Eindeckung mit roten Biberschwanz-Ziegeln.

Die Fußgängerbrücke über die Kleine Kinzig/Reinerzau am Ortsausgang nach Vortal wurde nach Auskunft von Bürgermeister Thomas Schenk 1982 gebaut. Sie besteht aus einer Holzfachwerkträger-Konstruktion mit einer Spannweite von rund 15 Metern. Das Dach ist mit gespaltenen Red-Cedern-Schindeln eingedeckt. Bereits seit Jahren seien immer wieder einzelne Schindeln aufgrund von Fäulnis ausgewechselt worden. Jetzt sei es an der Zeit, das ganze Dach zu sanieren, um die Tragkonstruktion in ihrer Haltbarkeit nicht zu gefährden, schilderte der Bürgermeister.

Der Aufbau einer neuen Holzschindel-Deckung sei sehr teuer, der Standort schattig und feucht, was wiederum den Fäulnisprozess der Schindeln beschleunige. Aus diesen Gründen habe sich die Verwaltung um alternative Dacheindeckungen bemüht. Möglich sei eine Deckung mit roten Biberschwanz-Ziegeln. Die Prüfung eines Freudenstädter Statikbüros habe ergeben, dass die Konstruktion das höhere Gewicht tragen könne.

Daraufhin seien die Arbeiten an zwei Firmen beschränkt ausgeschrieben worden. Das günstigste Angebot habe das Schenkenzeller Unternehmen Cupaiolo mit 6512 Euro abgegeben. Eine Sanierung mit Schindeln sei mit Mehrkosten von 5811 Euro verbunden. Im aktuellen Haushaltsplan stehen 11000 Euro bereit. Der Narrenverein Schenkenzell-Kaltbrunn hat seine Mithilfe beim Abbau der alten Dachdeckung angeboten, so Schenk. Der Gemeinderat folgte einstimmig der Empfehlung der Verwaltung, der Firma Cupaiolo den Auftrag für die Sanierung mit Biberschwänzen zu erteilen.

Die Fußgängerbrücke verbindet die Landstraße 405 mit dem Gewann "Bühl", in dem der Tennisclub seine Anlage hat. Dies ist ein beliebter Wander- und Spazierweg. Von der Einwohnerschaft wird die Brücke hauptsächlich als "Narrenbrückle" bezeichnet, weil darin der örtliche Narrenverein Ehrungstafeln von verdienten Narren und Schnurranten aufgehängt hat.