Stark sanierungsbedürftig ist die Kapelle auf dem Roßberg. Das soll sich ändern. Foto: Schwarzwälder-Bote

St. Georgskapelle auf dem Roßberg soll saniert werden / Gemeinschaftsaktion steht in Aussicht

Von Lothar Herzog Schenkenzell. Die dringend sanierungsbedürftige St. Georgskapelle auf dem Kaltbrunner Roßberg könnte mittels einer einmaligen Gemeinschaftsaktion alsbald renoviert werden. Vor allem durch den Mitte vergangenen Jahres in Betrieb gegangenen Friedwald ist das kleine Gotteshaus im barocken Baustil in der Bevölkerung und in verschiedenen Gremien wieder in den Fokus gerückt.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Kapelle im Jahr 1275, sie war über viele Jahre die Kirche für die Kaltbrunner Bürger. Sie wurde im Jahre 1547 abgerissen und 1577 neu erbaut und eingeweiht. Mit der Säkularisation gingen der Besitz und die Unterhaltspflicht der Kapelle 1803 an das Haus zu Fürstenberg über. Zuletzt wurde 1974 das Dach mit Holzschindeln neu eingedeckt, ist aber inzwischen undicht und der Gesamtzustand des sakralen Bauwerks bedarf einer dringenden Reparatur.

Wie Bürgermeister Thomas Schenk dem Gemeinderat verriet, habe das Adelshaus bereits im Jahre 2000 ein Gutachten über den Gebäudezustand und die Sanierungsmöglichkeiten erstellen lassen. Vom Landesdenkmalamt seien jedoch weiterreichende Gutachten gefordert worden, womit das Ganze ziemlich verzögert worden sei. Letztendlich sei ein Sanierungsaufwand von rund 100 000 Euro geschätzt worden, davon circa 45 000 Euro für außen. Nachdem das Haus Fürstenberg zunächst keine Bereitschaft für eine Übernahme der Kosten signalisiert habe, sei vom Landesdenkmalamt ein Zuschuss in Höhe von 13 000 Euro in Aussicht gestellt worden.

Mit der Einrichtung des Friedwalds sei die Diskussion einer Sanierung wieder neu aufgeflammt. Der Betreiber, die Friedwald GmbH, stelle einen Betrag von 10 000 Euro zur Verfügung und auch das Adelshaus würde sich nun mit einer solchen Summe beteiligen. Für den Innenraum gebe es einschließlich des Denkmalamts weitere Unterstützer, berichtete der Bürgermeister. Geplant sei, in einem ersten Bauabschnitt das Kirchlein außen zu sanieren. Eine Spendenaktion sei bei Kaltbrunner Grundbesitzern auf große Bereitschaft gestoßen. Es gebe Zusagen von Materialspenden (Holz) von rund 10 000 Euro.

Es stelle sich nun die Frage, inwieweit sich die Kommune finanziell einbringe, nachdem die Katholische Kirchengemeinde eine Beteiligung an den Kosten abgelehnt habe, da deren Kasse nach der Renovierung der Klosterkirche Wittichen leer sei. Die Verwaltung schlage deshalb eine Summe von 10000 Euro vor, die auch der Kaltbrunner Ortschaftsrat befürworte. Schenk stellte klar: "10 000 Euro sind für die politische Gemeinde nicht gerade wenig. Wenn jedoch die Bürger ihre Spendenbereitschaft bekunden, kann sich die Kommune da nicht entziehen". Deutlicher wurde Ortsvorsteher Gerhard Schmider: "Die Leute sagen, ihr eröffnet da oben einen Waldfriedhof und die Kapelle lasst ihr verlottern". Rätin Sonja Haas stellte fest: "Diese Kapelle ist für die Kaltbrunner das Wahrzeichen, wie für die Schenkenzeller die Schenkenburg". Kollege Thomas Finkbeiner bat den Bürgermeister, dem Adelshaus nahe zu legen, die Unterhaltspflicht künftig ernster zu nehmen. Mehr als eine Zusage, so Schenk, werde die Gemeinde nicht bekommen. Und dafür könne sie sich nichts kaufen. Der Beschluss fiel einstimmig.