Einnahmen in Schenkenzell brechen ein  / Gemeinde lebt 2013 von der Substanz / Rücklagen aufgezehrt

Schenkenzell (lh). Auf den ersten Blick schien das von Bürgermeister Thomas Schenk dem Gemeinderat vorgestellte Rechnungsergebnis für das Haushaltsjahr 2013 ein Gutes zu sein: Die Planansätze konnten größtenteils erfüllt und ein Betrag von 103 000 Euro für die allgemeine Rücklage erwirtschaftet werden.

Allerdings brach die Gewerbesteuer um 275 000 Euro ein, wodurch ein Minus im Verwaltungshaushalt von 220 000 Euro entstand. Nur ein kleiner Teil dieses Einnahmeausfalls konnte durch Mehreinnahmen beim Einkommensteueranteil aufgefangen werden. Vielmehr wurde das fehlende Geld durch den Wegfall der Sanierungskosten für die Straße "Gallenbach-Dürrhof" eingespart.

Dennoch mussten statt der geplanten 460 000 Euro rund 550 000 Euro vom Vermögenshaushalt an den Verwaltungshaushalt (negative Zuführung) übertragen werden, um Letzteren zu finanzieren.

Ungünstig wirkte sich das Haushaltsjahr 2013 zudem aus, weil die Kommune in 2011 ein Superjahr hatte und der Finanzausgleichsmechanismus im zweijährigen Rhythmus greift.

Im Vermögenshaushalt 2013 wurden Investitionen von circa 1,74 Millionen Euro getätigt. Dies waren 226 000 Euro weniger als geplant. Zur Finanzierung des Gesamthaushalts verringerte sich deshalb die Entnahme aus den Rücklagen auf 1,27 Millionen Euro. Der Rücklagenstand zum Ende des Jahres 2013 betrug 567 000 Euro. Da für das laufende Haushaltsjahr 415000 Euro benötigt werden, verbleiben für 2015 abzüglich der gesetzlichen Mindestrücklage (105 000 Euro) lediglich noch 47 000 Euro. Der seit 1993 kontinuierliche Schuldenabbau wurde auch in 2013 fortgesetzt. Nach der Tilgung von knapp 90 000 Euro besaß die Gemeinde zum Ende des Jahres eine kassenmäßige Verschuldung von 707 000 Euro. Dies entspricht pro Einwohner 394 Euro. Die finanzielle Lage der Gemeinde sei sehr angespannt, bilanzierte der Bürgermeister. Trotz der zu erwartenden Entlastung bei den zu zahlenden Umlagen im aktuellen Haushaltsjahr sei mit nur einer geringen Zuführung vom Verwaltungshaushalt an den Vermögenshaushalt zu rechnen. Die Rücklagen seien so gut wie aufgebraucht. Man werde deshalb nicht herumkommen, weitere Darlehen für Investitionen aufzunehmen. Um die nächsten Jahre gut zu überstehen, müsse weiterhin verstärkt auf strikte Ausgabendisziplin geachtet werden. Die Anpassung von verschiedenen Gebühren und Steuern werde unabdingbar sein, ließ Schenk durchblicken.