Seit 60 Jahren miteinander verheiratet: Maria-Theresia und Engelbert Schmider aus Kaltbrunn. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Maria-Theresia und Engelbert Schmider feiern heute ihre Diamantene Hochzeit

Von Lothar Herzog

Schenkenzell-Kaltbrunn. Engelbert und Maria-Theresia Schmider aus dem Schenkenzeller Ortsteil Kaltbrunn sind seit 60 Jahren miteinander verheiratet. die Diamanthochzeit feiert das Altwirtspaar des Gasthauses Martinshof heute, Samstag, mit ihren vier Kindern, neun Enkelkindern und vielen Gästen im Klostersaal Wittichen.

Die Jubelbraut wurde als Maria-Theresia Haberer in Schenkenzell auf dem Bascheshof geboren, wo sie mit fünf Geschwistern aufwuchs. Engelbert Schmiders Geburtsstätte ist der Martinshof, er hatte noch sechs Geschwister. Beim Tanzen in der Trachtengruppe lernten sich die beidne kennen. "Da hat es gefunkt", schmunzeln sie.

Am 2. Mai 1955 wurde geheiratet. Im gleichen Jahr übernahm Engelbert Schmider den Bauernhof seines Vaters. Dem Paar wurden vier Kinder geschenkt. Harte Arbeit war angesagt, denn es gab viele Wiesen in Hanglage, die nicht mit Geräten, sondern von Hand bewirtschaftet werden mussten. Weil der Hof dadurch kaum zum Leben reichte, entschlossen sie sich 1964, den in die Jahre gekommenen Bauernhof in ein Landgasthof, den heutigen Martinshof, umzubauen. Mit dem Betrieb der Gaststätte wurde die Arbeit jedoch nicht weniger. Der boomende Tourismus brachte Gäste. Acht Zimmer waren oft belegt. Gern erinnert sich Engelbert Schmider an die Musikbox im Gasthaus, mit der sie sich damals von der Konkurrenz abhoben. "Darauf sind die jungen Leute abgefahren. Die wollten ja immer die neuesten Schlager hören", sagt er.

Die Teilnahme am Vereinsleben musste Engelbert Schmider allerdings immer mehr einschränken, auch zum Tanzmusikspielen auf dem Akkordeon hatte er kaum noch Zeit. Bei seiner Gattin war das nicht anders, ihre Arbeit in der Küche ließ die Besuche beim Landfrauenverein seltener werden. Erstmals ein bisschen Urlaub machten die Schmiders bei einer zweittägigen Tour ins Bayerische. Danach gehörte ihre Liebe Südtirol, wohin sie regelmäßig fuhren. Als sie den Landgasthof 1990 an Sohn Hans-Georg abgaben, zogen sie in den Roßbergerhof um, dort hatten sie sich ein Haus gekauft. Als großer Fußballfan brauchte Engelbert Schmider nur ein paar Schritte gehen, und schon war er am Sportplatz. Seit einigen Jahren schaut er da nicht mehr vorbei, weil das ihn "zu sehr aufregt". Seine Frau wohnt seit einem Jahr im Pflegeheim Auerhahn in Reinerzau, wo er sie regelmäßig besucht.