Schenkenzell begrüßt Pläne des Kreises zum Breitbandnetz

Von Lothar Herzog

Schenkenzell. Die Initiative des Landkreises Rottweil, eine flächenhafte und leistungsfähige Breitbandinfrastruktur umzusetzen, wird vom Gemeinderat Schenkenzell einstimmig begrüßt.

Wie Bürgermeister Thomas Schenk bekräftigte, sei das vom Kreistag beschlossene Vorhaben für die nahe Zukunft eine unerlässliche Infrastrukturmaßnahme für Wachstum, Innovation, Erhalt und Ausbau von Arbeitsplätzen. Ländlich geprägte Landkreise seien bei diesem Thema gegenüber Ballungszentren klar im Nachteil. Auch im Privathaushalt werde der Datenhunger in den nächsten Jahren rasant ansteigen.

Der Landkreis Schwarzwald-Baar gehe einen anderen Weg und habe beschlossen, die Breitbandversorgung selbst in die Hand zu nehmen. Er bezweifle jedoch, ob das finanzierbar sei, so Schenk. Das Konzept des Kreises sehe vor, alle Kabelverzweiger mit Glasfaser anzufahren. Auch wenn dabei Geschwindigkeiten von 30 Megabits pro Sekunde in 95 Prozent der Haushalte erreicht werden sollen, werde jemand, der auf dem Roßberg in Kaltbrunn wohne, kaum von der Maßnahme profitieren.

Da im Landkreis jede Kommune andere Bandbreiten und Bedarf habe, deren Möglichkeiten zur Eigeninitiative aber sehr begrenzt seien, halte er das Auftreten des Kreises als Einheit für einen Schritt in die richtige Richtung. Für private Anbieter wie die Telekom entstehe unterm Strich kein schlechtes Geschäft, da die Deckungslücke errechnet und bezahlt werde. Die Kundschaft werde gesichert, wodurch die Investition wieder zurückkomme. Die Wirtschaftlichkeitslücke dürfe allerdings auch nicht zu hoch sein, sonst scheitere das Vorhaben des Kreises. Auf Anfrage von Gemeinderat Martin Groß erklärte Schenk die vorgesehene Finanzierung des Kreises mit dem System der Krankenkasse. Bei der müsse auch jeder für den anderen zahlen. Für Schenkenzell bedeute allerdings die Erhöhung der Kreisumlage, mit der zu rechnen sei, von einem Prozent rund 18000 Euro im Jahr.

Für Gemeinderat Werner Kaufmann stand es außer Frage, da mitzuziehen. Je schneller desto besser. In Schenkenzell gebe es Betriebe, die seien auf schnelles Internet angewiesen. Für Letzteres habe man schon einiges unternommen, herausgekommen sei aber so gut wie nichts, erinnerte Kaufmann. Kaltbrunns Ortsvorsteher Gerhard Schmider betonte, schnelles Internet sei eine Infrastrukturmaßnahme wie Wasser und Strom und gehöre zum Komfort der Bevölkerung. Wer es nicht habe, sei schlechter dran und benachteiligt. Über den Kreis gebe es die beste Finanzierung, hob Schmider hervor.