Trotz heißer Temperaturen waren neun Wanderer des Schwarzwaldvereins auf dem "Genießerpfad" im oberen Murgtal unterwegs. Foto: Koch Foto: Schwarzwälder-Bote

Schwarzwaldverein: Wanderer unterwegs im oberen Murgtal

Schiltach/Schenkenzell. Obwohl die Wettervorhersage mit Temperaturen über 30 Grad Celsius eher eine schweißtreibende Mühsal als eine geruhsame Wanderung versprach, kamen neun Wanderer der Einladung des Schwarzwaldvereins nach und erkundeten den Genießerpfad über dem oberen Murgtal.

Nach der Anfahrt startete die Tour am Fuße des Rinkenberges. Auf einem unbefestigten Naturpfad am Waldrand entlang offenbarten sich wunderbare Aussichten zunächst auf Baiersbronn und dann in das Tonbachtal mit seinen idyllischen weitläufigen Wiesen sowie im Hintergrund die gemütlichen Orte Tonbach und Klosterreichenbach.

Am Ende des weichen Waldpfades folgte nun der größte Teil der gesamten Steigung von 400 Metern. Ein schmaler Fußweg mit Steinen und Wurzeln führte durch den Wald bergan und fand seine Fortsetzung auf einer kurzen Passage eines Schotterweges. Nun kam der Einstieg in einen naturbelassenen engen Fußpfad, der im Zick-Zack Kurs wieder steil ansteigend bis auf den Aussichtspunkt "Petermännle" führte, der höchsten Stelle der Wanderung. Eine Gedenktafel dort erinnert an die Sagengestalt "Petermännle", der als Einsiedler hier seinen Schabernack getrieben haben soll.

Oben auf dem Aussichtspunkt konnte ein weitreichender Panoramablick auf das Tonbachtal und die gegenüberliegende Talseite genossen werden. Die urige Sitzgruppe dort lud zu einem Vesper ein und ließ bald die Strapazen des Aufstieges vergessen, bevor es dann weiter über den Kamm auf die andere Seite des Rinkenberges ging. Am Waldrand entlang öffneten sich immer wieder Aussichtspunkte in das Murgtal und in den Ort Mitteltal.

Auf der gegenüberliegenden Murgtalseite waren die Abfahrtsschneisen der Seilbahn in das Tal zu erkennen. Nun verjüngte sich der breite Waldweg zu einem mit Moosen und Heidelbeersträuchern gesäumten Waldpfad. Nach etwa zwei Kilometern durch den Wald war die stark besuchte Satteleihütte erreicht, eine für die Gruppe willkommene Gelegenheit für eine Rast. Als weiteres Etappenziel war bald der Rinkenwall erreicht, der auf eine Entstehungsgeschichte um das Jahr 1100 zurückblickt und früher wohl als Fliehburg gedient hat. Heute sind nur noch Relikte aus moosbedeckten Buntsandsteinen erhalten.

Über den zu seinen Füßen liegenden Ringwall erhebt sich der geschichtsträchtige Rinkenturm. Bevor dieser jedoch erstiegen werden konnte, zwang ein plötzlich einsetzendes Gewitter mit anschließendem starkem Regen die Wandergruppe, Zuflucht in der nahestehenden Schutzhütte zu suchen. So schnell das Gewitter kam, verschwand es auch wieder und machte der Sonne Platz. Auf dem Aussichtsturm öffnete sich den Wanderern ein einzigartiges Rundum-Panorama auf Baiersbronn und die umliegenden Berghänge des oberen Murgtals. Der abschließende Abstieg auf einem weichen Waldpfad führte in Serpentinen zum Ausgangspunkt.