Optimistisch mit Blick ins Alter (von links): Bürgermeister Thomas Schenk, Heimleiter Uli Eßlinger, Katja Pfeifle, Susanne Lehmann und Werner Flaig. Foto: Schmidtke Foto: Schwarzwälder-Bote

Vorstellung des Projekts in Schenkenzell

Von Karin Schmitke Schenkenzell. "Was tun mit dem großen Haus der Eltern?", fragte sich die Schenkenzeller Susanne Lehmann. In dem geräumigen Gebäude in der Reinerzaustraße sollen jetzt acht Wohnungen entstehen, die für ein zeitgemäßes "Betreutes Wohnen" ausgestattet werden. Jetzt werden Bauherren gesucht, denn im Sommer soll die einjährige Bauphase starten. Die individuelle Betreuung der Bewohner soll durch die Sozialgemeinschaft geleistet werden, die zum Projekt ebenfalls grünes Licht signalisierte.

Am Montagabend stellten Susanne Lehmann und ihr Bruder Werner Flaig das Konzept einem großen Publikum im Seminarhaus Krone vor.

Handwerker, Mitarbeiter aus sozialen und Pflege-Einrichtungen sowie Interessenten hörten vom Projekt der "Seniorenwohnungen".

In einer Bauherrengemeinschaft sollen die Pläne umgesetzt werden. Die Idee der Seniorenwohnungen, so Bürgermeister Thomas Schenk, stießen allseits auf offene Ohren. Jetzt werde versucht das Projekt mit Förderprogrammen zu unterstützen. Das zuständige Ministerium habe sich bereits interessiert gezeigt. Ein gutes Miteinander pflege man überdies mit der Sozialgemeinschaft.

Uli Eßlinger, Heimleiter des "Gottlob-Freithaler-Hauses", begrüßte den Plan ebenfalls und informierte über die Abläufe aus seinem Haus. In Schiltach gebe es bereits 45 Seniorenwohnungen, die mit Notrufen ausgestattet sind, 16 Anwärter stehen auf der Warteliste. Die Bewohner schließen je nach persönlichem Bedarf Dienstleistungsverträge ab. Zusatzverträge wie etwa einen Ansprechpartner für Einkauf, Wäsche und sonstige Dienstleistungen sind frei wählbar. Dabei könne der Bewohner durchaus auch Leistungen von anderen Anbietern in Anspruch nehmen.

Thomas Schenk beschrieb das Betreuungskonzept der geplanten Seniorenwohnungen bildhaft: Ein Bewohner zieht mit 70 Jahren ein und fühlt sich noch fit. Mit 80 Jahren käme eine Dienstleistung hinzu und einige Jahre später eventuell die Pflege. Das gut erhaltene Gebäude aus dem 60er-Jahren soll in ökologischer Bauweise erstellt werden. Hierzu stellte Zimmermeister Vinco Miocic aus Freiburg das Sanierungsmodell seines Holzbauprojekts vor. Miocic wurde dafür von der Stadt Freiburg mit dem Umweltpreis ausgezeichnet und erhielt zudem den Innovationspreis des Deutschen Handwerks. So würde das "Klimahaus" im Rahmen der Umbaumaßnahmen unter anderem Komfort durch eine dezentrale Be- und Entlüftung bekommen. Die Heizung werde mit Pellets betrieben, wobei nach der Sanierung nur noch knapp 25 Prozent Heizkraft gebraucht werden.

Werner Flaig informierte weiter. Das Ladengeschäft im Haus werde zum einen Teil eine Wohnung, zum anderen Teil soll dort ein Gemeinschaftsraum entstehen. Die acht Wohnungen im Gebäude zwischen 40 und 70 Quadratmeter. Zudem hat jede Wohnung mindestens einen Balkon und wird barrierefrei und rollstuhlgerecht saniert. Das Haus hat einen Aufzug. Hinter der früheren Werkstatt wird es einen Freisitz geben. Angebote verschiedener Handwerker wurden bereits eingeholt und werden noch geprüft. Die acht Wohnungen werden im unsanierten Zustand verkauft. Erst wenn acht Bauherren beisammen sind, ist Baubeginn. Von den acht Wohnungen sind noch fünf zu haben.

Die Nebenkosten werden nach Verbrauch abgerechnet. Ein Hausmeister in Teilzeitanstellung wird nach dem Rechten sehen. Die zentrale Lage im Ort fand guten Anklang. Es ist möglich als Bauherr eine Wohnung zu übernehmen und diese später zu vermieten. Von der Altersstruktur her gibt es keine Grenzen nach unten. Es sind durchaus auch jüngere Menschen willkommen, so dass der Charakter eines Mehrgenerationenhauses entstehen könnte.

Am Samstag kann das Gebäude um 10 und um 13 Uhr besichtigt werden. Anmeldung bei Werner Flaig unter Telefon 07666/61 03 22 oder Susanne Lehmann unter 07836/72 74 oder per E-Mail unter seniorenwohnungen.schenkenzell@gmx.de.