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Bundesliga: Starker Auftritt beim 3:1-Sieg in Bremen. Philipp, Grifo und Abrashi treffen.

Der SC Freiburg hat in der Bundesliga seinen Auswärtsbann mit dem 3:1-Sieg in Bremen gebrochen. Mit 15 Punkten und Platz acht steht der Aufsteiger nach neun Partien glänzend in der Tabelle da.

Normalerweise eilt Sportclub-Trainer Christian Streich nach einem Spiel erst einmal in die Kabine, um etwas die Ruhe einzuatmen. Am Samstag im Bremer Weserstadion bildete er aber nach dem Abpfiff mit seinen Spielern einen Kreis, gestikulierte bei seiner kurzen Ansprache mit positiven Zeichen.

Im fünften Auswärtsspiel dieser Saison haben die Breisgauer also ihren ersten Dreier eingefahren. Christian Streich strahlte beim Gespräch über seine Spieler. "Kicken können sie ja sowieso, aber dass sie hier so mutig und reif gespielt und an sich geglaubt haben", freut mich besonders für sie.

Der gebürtige Tennenbronner und SC-Spieler Christian Günter, der als einziger Akteur der Startelf gegen Sandhausen im Weserstadion übrig geblieben war – Christian Streich hatte auf zehn Positionen wieder gewechselt – sah vorgestern ein paar Unterschiede zu den bisherigen Auswärtsauftritten seines Teams. "Wir waren ja auch in den vergangenen Auswärtsspielen nicht so weit weg. Aber hier haben wir uns weniger Fehler geleistet und die Bälle besser vorne reingespielt. Dieser Sieg in Bremen wird uns sehr guttun", ist sich der Schwarzwälder sicher.

Der Großteil der 41.500 Zuschauer im ausverkauften Weserstadion hatte die Werder-Mannschaft von Beginn an nach vorne gepusht, doch die Stimmung kippte überraschend schnell, als Maximilian Philipp in der 29. Minute nach einigen guten Bremer Möglichkeiten ein tolles Solo zum 1:0 abschloss. "Vielleicht hatten wir nach einem schweren Beginn für uns auch etwas Spielglück, aber das hat sich die Mannschaft auch hart erarbeitet", blickte der Freiburger Coach zurück.

Mit dem Treffer von Philipp begann die Partie für die Gäste unglaublich effektiv zu werden. Werder-Spieler Ousman Manneh wurde gegen Ende der ersten Halbzeit hin zur sportlich-tragischen Figur. Zunächst hatte er den Ball bei einer guten Chance in die Westkurve hoch geballert (39.), eine Minute später zog er Karim Guédé (erster Saisoneinsatz) auf der anderen Seite im Bremer Strfraum überflüssigerweise am Trikot runter. Vincenzo Grifo hatte allerdings bei seinem verwandelten Foulelfmeter dann etwas Glück.

Philipp will noch nicht auf die Tabelle schauen

Dass der mögliche Abstiegskandidat von der Weser durchaus Potenzial hat, war beim 1:2 durch Santiago Garcia (67.) nach beeindruckender Vorarbeit von Junuzovic erkennbar. Doch der Sportclub antwortete erneut mit unglaublicher Effektivität – und natürlich auch der erwähnten Brise Spielglück – zum entscheidenden 3:1 (abgefälschter Schuss von Amir Abrashi/75.).

Mit 15 Punkten nach neun Spielen steht der Aufsteiger aus Bundesliga-Südwest glänzend da. Torschütze Maximilian Philipp will "jetzt noch gar nicht auf die Tabelle schauen".

Müssen die Bremer nach leichtem Aufwärtstrend nun wieder einen Rückschlag aufarbeiten? Trainer Alexander Nouri sieht nur einen "Kratzer. Die Basis ist bei uns durch diese Niederlage nicht beschädigt". Sein Mannschaftskapitän Clemens Fritz wurde da schon deutlicher. "Ich habe bei uns eine Behäbigkeit gesehen, die mich schon überrascht hat. Einige bei uns haben wohl gemeint, gegen Freiburg geht das schon so." Ging es eben nicht.