Nach Angaben der Deutschen Bahn ist der Zugverkehr am Montagmorgen in Baden-Württemberg gut angelaufen. Foto: dpa

Der Zugverkehr rollt wieder. Nach dem Streik der Lokführer am Wochenende haben die S-Bahnen und Fernzüge am Montag wieder die Bahnhöfe verlassen. Die Pendler in Stuttgart und der Region müssen allerdings mit Verspätungen und Zugausfällen rechnen.

Stuttgart - Der nächste Lokführer-Streik ist vorbei. Die Bahnen fahren wieder wie gewohnt. Nach Angaben der Deutschen Bahn ist der Zugverkehr am Montagmorgen in Baden-Württemberg gut angelaufen. „Wir sind zufrieden“, sagte ein Bahn-Sprecher. Beim S-Bahn-Verkehr in Stuttgart und im Rhein-Neckar-Gebiet habe es am Morgen keine Ausfälle gegeben. Einige Züge seien jedoch zwei bis drei Minuten verspätet gewesen. Am Hauptbahnhof in Stuttgart und an der S-Bahn-Haltestelle Stadtmitte lief alles seinen gewohnten Gang.

Damit habe sich das Konzept bewährt, am Sonntag überhaupt keine S-Bahnen einzusetzen, damit diese am Montagmorgen wieder alle einsatzbereit sein konnten.

Auch der Fernverkehr ist laut eines Sprechers der Bahn wieder ohne größere Probleme angelaufen. Allerdings seien noch einige Züge in Stuttgart, Ulm, Mannheim und Freiburg ausgefallen. Der Grund: einige IC und ICE waren am Montagmorgen noch nicht an den Startbahnhöfen angekommen, weil sie am Wochenende aufgrund des Streiks nicht zurückgefahren wurden.

Der Lokführerstreik hat am Wochenende die Reisenden im Südwesten auf eine harte Probe gestellt. Viele mussten lange auf ihre Züge warten.  Die S-Bahnen in Stuttgart blieben am Sonntag von 0 Uhr an für 24 Stunden in den Depots. Die Bahn hatte einen Ersatzverkehr in Baden-Württemberg eingerichtet, der etwa ein Drittel des Regionalverkehrs kompensierte.

Nach dem Tarifangebot der Bahn sollten die Lokführer eine dreistufige Einkommenserhöhung um insgesamt 5 Prozent bei einer Vertragslaufzeit von 30 Monaten bekommen. Bedingung der GDL für Tarifgespräche mit der Bahn ist es aber, neben den Lokführern auch für das übrige Zugpersonal wie Zugbegleiter oder Bordgastronomen zu verhandeln. Für diese Berufsgruppen führt die größere Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) bisher die Gespräche.

Der Chef der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, kündigte eine siebentägige Streikpause ab Montag an. „Ich denke, dass wir über die nächste Woche reden und dass wir dort eine Pause einlegen von mindestens sieben Tagen“, sagte er am Samstagabend im „heute journal“ des ZDF.