Handel mit Diamanten und Wertpapieren: Die Polizei hat ein mutmaßliches Betrügerpärchen hochgenommen. Der Täter ist polizeibekannt. (Symbolfoto) Foto: dpa

70-Jähriger und seine Verlobte handeln im großen Stil mit Rohdiamanten. Geschädigten um zehn Millionen Euro betrogen.

Rottweil/Tuttlingen - Handel mit Diamanten und Wertpapieren: Die Polizei hat ein mutmaßliches Betrügerpärchen hochgenommen. Der Täter ist polizeibekannt.

Falsche Versprechen um Millionengewinne beim Handel mit Opalen, Rubinen und Diamanten sowie eine Rendite im Aktienhandel von bis zu 1800 Prozent wurden einem Pärchen aus dem Landkreis Tuttlingen nun zum Verhängnis.

Die Kriminalpolizeidirektion Rottweil des Polizeipräsidiums Tuttlingen hat im Auftrag der Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftsdelikte Stuttgart ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, in dessen Verlauf die beiden Tatverdächtigen bereits 2014 in Untersuchungshaft kamen. Das teilen die Staatsanwaltschaft Stuttgart und das Polizeipräsidium Tuttlingen in einer gemeinsamen Presseerklärung mit.

Der 70-jährige Haupttäter und seine 50-jährige Verlobte haben im In- und Ausland mehrere Firmen zum Schein gegründet, um mit falschen Versprechungen Kapitalgeber davon zu überzeugen, Gelder in tatsächlich nicht existente Geschäfte zu investieren. Damit gelang es den Tatverdächtigen, allein von einem Geschädigten zehn Millionen Euro an Kapital einzunehmen. Weitere Geschädigte beteiligten sich mit einer bis zu sechsstelligen Summe.

Beim Versuch das Geld in scheinbar lukrative Edelsteingeschäfte zu investieren, erwarben die Tatverdächtigen in der Schweiz selbst für eine Million Euro Schmuck- und Rohsteine, die sich allerdings als nahezu minderwertig erwiesen. Damit hatten die Betrüger einen Teil ihres betrügerisch erlangten Geldes an einen anderen Betrüger verloren. Weiteres Geld verwendeten sie zur Tilgung bestehender Verpflichtungen. Zudem investierten sie in ein bestehendes Immobilienprojekt. Ein geplanter Hochfrequenzhandel an der Börse scheiterte daran, dass weder geeignete Computerausstattung noch Software vorhanden waren.

Der Haupttäter ist bereits über 30 Mal überwiegend wegen Vermögensdelikten vorbestraft.