Foto: Schwarzwälder-Bote

Breitband – Spitzabrechnung – – Hangrutschungen? Neben der schier weltweit wirkenden

Breitband – Spitzabrechnung – – Hangrutschungen? Neben der schier weltweit wirkenden Strahlkraft des Rottweiler Thyssen-Turms scheinen diese Stichwörter wenig herzumachen. Mindestens auf den ersten Blick. Beim genauerem Hinsehen lassen sich aus den drei Begriffen aber wegweisende Fingerzeige herauslesen. Für die Entwicklungen in der Welt genauso wie für die im kleinen Kreisgebiet.

Die vom Landkreis zusammen mit Städten und Gemeinden und dem Partner Telekom gestartete Breitbandoffensive soll bis 2018 nahezu flächendeckend ein schnelles Internet für Firmen und Haushalte gewährleisten. Das "World Wide Web" mit all seinen Verlockungen und Gefährdungen ist unaufhaltsam auf dem Vormarsch. Die Aussicht, dank Datenautobahn auch vom flachen Land aus mit Vollgas in der weiten Welt mitmischen zu könnnen, bietet Chancen. Zum Beispiel für Firmen, die für die Vermarktung ihres ideellen "Know-how" sich nicht mehr unbedingt einen teuren Standort in einer Metropole sichern müssen.

 "Spitzabrechnung": Ein Wort, das klingt, wie wenn bei dessen Nennung sogar ein Amtsschimmel seine Fresslust verlieren könnte. Tatsächlich verbirgt sich dahinter aber eine humanitäre Aufgabe, die zu den größten gesellschaftlichen Herausforderungen der letzten Jahrzehnte zu zählen ist. Die nicht zuletzt auch von vielen Kräften im Ehrenamt getragene Flüchtlingshilfe erfordert einen immensen finanziellen Obolus der öffentlichen Hand. Bund, Land, Kreise und Kommunen sitzen – im Prinzip – in einem Boot. Doch wer rudert mit welcher Kraft bei diesem immer wieder auch die Geister scheidenden Kraftakt? Da kommt das Wort von der "Spitzabrechnung" ins Spiel, durch die wesentliche Kosten der Flüchtlingsbetreuung und Integration erfasst werden sollen, um sie – vornehmlich durch die Landkreise – mit dem Land als hauptsächlichem Kostenträger genau (spitz) abzurechnen.

Naturkatastrophen wie Erdbeben, Überschwemmungen oder Trockenheit bringen zusehends Not und Elend an vielen Brennpunkten in der Welt. Dass man sich im Kreis Rottweil seit einigen Jahren verstärkt dem Problem rutschender Straßen aufgrund instabiler Hänge gegenübersieht, erscheint harmlos gegenüber dem, was an Weltnachrichten so oft in unsere Wohnzimmer schneit. Doch auch das hierzulande zu beobachtende Phänomen verlangt nach spürbaren Konsequenzen. Sollen alte Fahrwege wie der zwischen Epfendorf und Harthausen mit hohem Millionenaufwand wieder standsicherer gemacht werden, oder trotzt die Natur den Menschen Kompromisse in Form von in Kauf zu nehmenden Umwegen ab? In einer hochtechnisierten, fast alles möglich erscheinen lassenden Welt ein schwierig nachvollziehbarer Gedanke.

Apropos schneien: Älteren dürfte angesichts der derzeitigen Witterung die Winterzeit ihrer Kindheit in den Sinn kommen. Da war zwischen Anfang Dezember und Mitte Februar fast durchgehend Dauerfrost angesagt. Der ab Ende November gefallene Schnee diente selbst in dem mit einigermaßen attraktiven Hügeln nur spärlich ausgestatteten Kreisgebiet als solide Grundlage für ein durchaus spaßiges Wintersportvergnügen. Selbst in weiten Teilen der Alpen konnte in den vergangenen Wochen oft nur mit einem weißen Band den Ansprüchen der Touristen Rechnung getragen werden.