Bilanz: Ordnungshüter bewerten Ablauf der Feier in Innenstadt positiv / Betrunkene geraten aneinander

Rottweil. Eine positive Bilanz ziehen Polizei, Feuerwehr und Stadtverwaltung nach einem Schmotzigen, an dem in der Innenstadt wieder heftig gefeiert wurde.

"Insgesamt war ich zufrieden", sagt Renate Glatthaar, die Leiterin des städtischen Ordnungsamts. Sie war am Donnerstag bis Mitternacht mit ihrem Kollegen Gerold Martin und Stadtbrandmeister Frank Müller unterwegs, um in der Innenstadt und den sechs Besen nach dem Rechten zu sehen. Die Betreiber seien bemüht gewesen, sich an die Vorgaben zu halten. So stand vor jedem Besen Sicherheitspersonal, dies galt auch für die übrigen Lokale in der Waldtorstraße. "Es war alles in einem ordentlichen Rahmen."

Aber natürlich sei es in Rottweil von Donnerstag auf Freitag nicht still gewesen. "Ganz ruhig kriegt man es nicht, wenn so viele Leute unterwegs sind", meint Glatthaar. Doch bei ihr seien bis gestern Vormittag noch keine Beschwerden von Anwohnern eingegangen. Und natürlich sah es angesichts der vielen Scherben in der Stadt wieder schlimm aus. Dennoch war Renate Glatthaar "sehr beeindruckt", wie sauber der Betriebshof gestern schon wieder aufgeräumt hat.

Auch Timo von Au, der stellvertretende Leiter des Polizeireviers Rottweil, ist zufrieden. Der Schmotzige sei "besser als im vergangenen Jahr" verlaufen. Womöglich, weil die Polizei mit mehr Personal im Einsatz war und die Kontrollen zuvor angekündigte hatte. Zwischen 16 und 22 Beamte in Zivil oder Uniform waren unterwegs.

Kontrollen fruchten

Schon am Morgen sei es "viel, viel ruhiger" gewesen: Bei Jugendschutzkontrollen an den Schulen erwischten die Polizisten weniger Jugendliche mit Alkohol als 2016.

Am Abend verzeichnete sie dann noch zwei Fälle von Körperverletzungen: Um 19 Uhr gerieten zwei Personengruppen in der Hauptstraße aneinander. Die Ursache ist laut von Au unbekannt, aber Polizisten seien in unmittelbarer Nähe gewesen und eingeschritten.

Zu einer weiteren Körperverletzung kam es um 19.30 Uhr in der Waldtorstraße, weil ein Feiernder nicht in einen Besen durfte. "Die Beteiligten waren alkoholisiert."

Zudem gingen von Donnerstag auf Freitag zwei Schaufensterscheiben zu Bruch. Laut Polizei hatte ein Zeuge eine dunkel gekleidete Person dabei beobachtet, wie sie eine Scheibe in der Tür des Müller-Drogeriemarkts am Friedrichsplatz einschlug. Der Markt hatte zu diesem Zeitpunkt – gegen 18 Uhr – bereits zu. Die Feuerwehr verschloss die kaputte Tür provisorisch mit einer Spanholzplatte.

Um 3.40 Uhr mussten Frank Müller und seine Kollegen dann wieder ausrücken, um eine Spanplatte anzubringen: Ein Schaufenster der "Bunten Truhe" in der oberen Hauptstraße war zu Bruch gegangen. Eine Person – laut Polizei stark betrunken – erlitt dabei Schnittverletzungen und musste ärztlich versorgt werden. Ob diese aus Versehen in die Scheibe geflogen oder geschubst worden war, ließ sich laut Timo von Au nicht feststellen.