Eine Seniorengruppe aus Imst schaut sich die Römer-Abteilung des Dominikanermuseums an. Foto: Nädele Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausschuss empfiehlt neue Preistabelle / Bis zur Volljährigkeit bleibt der Eintritt ins Dominikanermuseum frei

Von Patrick Nädele

Rottweil. Für die Mitglieder des Kultur-, Sozial- und Verwaltungsausschusses (KSV) war es keine Frage: Die Eintrittspreise für das Dominikanermuseum dürfen steigen – "moderat und angemessen", wie CDU-Stadtrat Günter Posselt und Heide Friederichs (FFR) die vorgeschlagenen neuen Preise taxierten. Bezahlen Erwachsene derzeit noch drei Euro, sollen es – die Zustimmung des Gemeinderats am 21. Oktober vorausgesetzt – ab 1. Januar fünf Euro sein. Das ermäßigte Ticket kostet dann drei statt bislang zwei Euro. Ähnlich fallen die Schritte auch bei Gruppen und Führungen aus. Etwas tiefer ins Portemonnaie muss für Führungen außerhalb der Öffnungszeiten gegriffen werden. Hier soll der Preis von 50 auf 80 Euro angehoben werden.

Wichtig war den meisten Räten, dass Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren auch weiterhin freien Eintritt haben sollen. Nicht nur SPD-Stadtrat Jürgen Mehl betonte das. Das bleibt auch für Schüler im Klassenverband unverändert.

Martina Meyr, Abteilungsleiterin Dominikanermuseum, verwies einleitend darauf, dass zuletzt zum 1. Januar 2010 die Preise angepasst worden seien – von zwei auf drei Euro – als gleichzeitig die Öffnungszeiten auf ganztags ausgeweitet wurden. Der Blick auf vergleichbare Einrichtungen in der Region zeige, dass das Dominikanermuseum mit seinen drei Abteilungen damit "am unteren Rand" liege. Das Schwarzwaldmuseum in Triberg, die Welt der Kristalle in Dietingen oder etwa die Autosammlung Steim in Schramberg verlangten sechs Euro. Mit der schwäbischen Weisheit "Was nix koscht, taugt au nix" hielt es denn auch Ingeborg Gekle-Maier (Grüne), die von einem "wertvollen Museum" sprach.

Indes geht es der Stadtverwaltung wie den Ausschussmitgliedern mit der Preiserhöhung nicht darum, nennenswerte Mehreinnahmen zu generieren. Martin Hielscher (FWV) schätzt das Potenzial auf gerade einmal 6000 Euro. Meyr machte deutlich, dass das Dominikanermuseum ein Zuschussbetrieb bleiben werden. Im Ergebnishaushalt 2015 ist ein Nettoressourcenbedarf von knapp 460 000 Euro ausgewiesen – bei, laut Meyr, rund 11 000 Besuchern im Jahr.

Keine Frage: Die KSV-Mitglieder wissen um den Wert und den Stellenwert des Rottweiler Dominikanermuseums. Fünf Euro Eintritt erschienen ihnen da mehr als angemessen. Das sei immer noch weniger als für eine Schachtel Zigaretten, sagte Gekle-Maier. Walter Stegmann (FWV) empfahl Meyr, gezielt Kinder und Jugendliche anzusprechen, und auch Sibylle Schumacher (CDU) regte an, den erfolgreichen Römer-Club wieder ins Angebot aufzunehmen.

Mit der neuen Preisliste sprach sich der KSV auch dafür aus, die Mitarbeiterinnen der Museumspädagogik etwas besser zu entlohnen. Für Führungen mit Workshop bekommen sie ab dem nächsten Jahr 45 statt 40 Euro.