Auch mit eindrucksvollem Szenenspiel wurden die Kinder in den Bann gezogen. Foto: Veronika Hageloch Foto: Schwarzwälder-Bote

Ökumenischer Kindertag: Auf den Spuren des Bibel-Drucks vielfältige Erkundungen

Rottweil. Beim ökumenischen Kinder-Bibeltag in Rottweil konnten im Rahmen einer "Zeitreise" ungefähr 35 Kinder mit Musik und einem Ratekrimi um die Mainzer Werkstatt von Johannes Gutenberg nacherleben, welche Bedeutung die Bibel im ausgehenden Mittelalter hatte und welcher Wandel durch die Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern für die Verbreitung dieses Buches hervorgerufen wurde.

Kantor Johannes Vöhringer stimmte die Gruppe ein mit Liedern aus dem Mittelalter oder solchen, die diesen Gesängen nachempfunden waren.

Eine Krimi-Geschichte mit gemeinsam zu lösenden Rätseln zeigte auf, welche Möglichkeiten und welche Schwierigkeiten bei der neu erfundenen Form des Bibeldrucks auftauchten. Regula Birk-Schulz hatte dankenswerterweise Kulissen und Kostüme bereitgestellt. Das "Reiseleiter-Team" mit Pfarrerin Gabriele Waldbaur, Gemeindereferentin Maria-Angela Mariano Jugendreferentin Yvonne Skerhut sowie Eva Arnold, Dorothee Kadelbach und Eberhard Hageloch hatte außerdem den Besuch von Werkstätten organisiert, in denen die mittelalterliche Kunst der Glasmalerei kennengelernt werden konnte oder ein Mühle-Spiel aus Leder hergestellt wurde. Auch durften nachgedruckte Buchseiten aus der Gutenberg-Bibel wie zur Schöpfungsgeschichte mit Farben versehen werden. Die Abenteurer unter den Teilnehmern stellten Fackeln her, die für die nachfolgende Wanderung zum Abschlussgottesdienst in der Predigerkirche benötigt wurden.

Ebenfalls für diesen Abschluss übte eine Gruppe unter der Anleitung von Tanzlehrerin Stefanie Paret einen mittelalterlichen Reigen ein. Natürlich durfte die Verpflegung nicht fehlen: es gab wie in früheren Zeiten selbstgekochten süßen Hirsebrei mit Äpfeln.

Dann machte man sich auf den Weg in die Kirche, deren Dunkelheit von den mitgebrachten Kerzen erleuchtet wurde. Psalm-und Dank-Lieder in traditioneller Tonart beendeten einen schönen Tag, der vielleicht im Jahr des Reformations-Jubiläums seine Fortsetzung findet mit der Frage, welche Veränderungen des Bibel-Gebrauchs durch die Übersetzung der Heiligen Schrift in die deutsche Sprache ausgelöst worden sind.