Die Zeitumstellung sorgt bei vielen Menschen für Schlafstörungen. Foto: Naupold, Wüstenhagen; Montage: Rörsch

Zeitumstellung auf Sommerzeit von Samstag auf Sonntag bedeutet Veränderungen für Mensch und Tier.

Rottweil - Die anstehende Sommerzeit bringt Veränderungen im Alltag mit sich. Landwirte in der Umgebung beginnen mit der Umstellung bereits mehrere Tage im Voraus. Etliche kämpfen zudem mit einem "Mini-Jetlag".

Am kommenden Wochenende ist es wieder soweit: Die Uhren werden eine Stunde vorgestellt, womit die Sommerzeit beginnt. Für viele bedeutet das nichts anderes, als eine Stunde früher aufzustehen, dafür am Abend aber auch länger draußen die Sonne genießen zu können. Andere sind jedoch stärker von der Änderung betroffen.

Seit 1980 gibt es die Umstellung auf die Sommerzeit in Deutschland, die heute gültige kalendarische Regel existiert seit 1996. Ursprünglich war sie dazu gedacht, den Energieverbrauch nach der Ölkrise im Jahr 1973 zu senken und das Tageslicht länger zu nutzen. Auch hier in der Region nimmt sie in einigen Bereichen Einfluss auf das alltägliche Leben.

Die Landwirtschaft bereitet sich schon einige Tage vorher auf die Veränderungen vor. Um den Biorhythmus der Kühe nicht zu stark durcheinander zu bringen, empfiehlt Kreisbauernobmann Manfred Haas aus Zimmern ob Rottweil, mit der Fütterung jeden Tag ein paar Minuten eher zu beginnen, sodass sich die Tiere langsam an den früher beginnenden Tag gewöhnen können. Da die Abweichung von der normalen Fütterungszeit damit jeweils sehr klein ist, würde die Umstellung keine allzu großen Probleme mehr bereiten.

Kreisjägermeister Otmar Riedmüller aus Zimmern-Stetten muss hingegen keine besonderen Vorbereitungen treffen. Zwar steige laut seiner Aussage theoretisch das Risiko für Wildunfälle, da Berufstätige nun eine Stunde früher als sonst unterwegs sind. Eine deutliche Zunahme an Unfällen habe sich in der Vergangenheit aber nicht feststellen lassen.

Laut einer Studie der AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg hat jeder Dritte in Baden-Württemberg zu Beginn der Sommerzeit Probleme mit dem sogenannten "Mini-Jetlag", also Störungen im Schlafrhythmus. Etwa 3500 Menschen aus dem Kreis Rottweil litten im Jahr 2013 an Schlafstörungen. Damit habe die Region knapp über dem Durchschnitt in Baden-Württemberg gelegen. Bereits seit 2007 nehmen diese Zahlen um jährlich 8 Prozent im Durchschnitt zu. Ältere Menschen seien dabei häufiger betroffen, bis zum Alter von 75 bis 79 Jahren steige der Anteil fast stetig. "Die beste Basis für einen erholsamen Schlaf ist ausreichend körperliche Bewegung und eine ausgewogene Ernährung, wenig Alkohol und Nikotinverzicht", so Klaus Herrmann, Geschäftsführer der AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg.

Info: Die Autoren absolvieren derzeit ihr BOGY-Praktikum in der Lokalredaktion in Rottweil.