Das Foto zeigt die Schüler zusammen mit Chefarzt Martin Maunz (hintere Reihe, Dritter von rechts), Schulleiter Jürgen Rothenberger (rechts) sowie Pflegepädagogin Michaela Schubert (links) mit den neuen Mehrweg-Kaffee-Bechern. Foto: Helios-Klinik Foto: Schwarzwälder-Bote

Helios-Klinik: Coffee to go geht auch prima mit Mehrwegbechern

Kreis Rottweil. 320 000 Pappbecher landen in Deutschland stündlich im Mülleimer (oder daneben): eine Umweltsünde, die nicht sein müsste. Getreu dem Motto, dass jeder Einzelne seinen Beitrag gegen diese Müllflut leisten kann, durften die Krankenpflegeschüler der Helios-Klinik Rottweil jetzt Mehrwegbecher in Empfang nehmen.

Schnell einen Kaffee holen, leer trinken, den Becher wegwerfen – der Coffee to go Becher ist ein Wahrzeichen unserer hektischen Zeit. Dabei ist seine Umweltbilanz verheerend. So sind 1,5 Milliarden Liter Wasser nötig, um die in Deutschland verwendeten Einmalbecher herzustellen. Mit der Energiemenge des Produktionsprozesses könnte problemlos eine Kleinstadt ein Jahr lang versorgt werden. Und: ineinander gestapelt und flachgelegt würde der Becherturm sieben Mal um den Äquator reichen.

"Mir ist es wichtig, ein Bewusstsein für dieses Problem zu entwickeln", sagt Martin Maunz, Chefarzt für Innere Medizin I in der Helios-Klinik Rottweil. Sowohl er als auch Jürgen Rothenberger, Schulleiter der Gesundheits- und Krankenpflegeschule am Rottweiler Krankenhaus, wissen, dass die Schüler im Klinikcafé, genau wie andere, regelmäßig zum Einmalbecher greifen.

So entstand die Idee, den drei Kursen Mehrfachbecher zu schenken. Als zusätzliche Motivation für alle Gäste gab es im Café eine Preisanpassung: Wer für den Mitnahme-Kaffee seinen eigenen Mehrwegbecher mitbringt, bezahlt wie immer – wem der Wegwerfbecher lieber ist, der muss zehn Cent zusätzlich investieren. Aus diesen Mehreinnahmen wird Ende des Jahres eine Spende für einen guten Zweck.

Martin Maunz, Spezialist für Herzkrankheiten, hat für alle Kaffeetrinker noch einen Tipp parat: "Statt des hektischen Kaffees aus dem Becher ist es aus ärztlicher Sicht durchaus ratsam, sich zehn Minuten Zeit zu nehmen und den Kaffee in Ruhe aus einer Porzellantasse zu trinken."