Die Dreher’sche Mühle als Touristenziel? Diese Idee fällt vorerst den Sparbemühungen der Stadt Rottweil zum Opfer. Foto: Nädele Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat bringt Ergebnisse der Klausurtagung auf den Weg / DHG-Sanierung fällt kleiner aus

Von Patrick Nädele

Rottweil. Zwei Tage lang haben die Stadträte in ihrer Klausurtagung über den Zahlen des mittelfristigen Investitionsprogramms gebrütet. Gestern fassten sie nun formal die Beschlüsse. Es geht um Einsparungen in Höhe von zehn Millionen Euro.

Das Ziel war klar und wurde von den Räten auch nochmals bekräftigt: "Die Stadt Rottweil verpflichtet sich zu einer nachhaltigen Finanzpolitik. Bei allen Entscheidungen sind die Belastungen für künftige Generationen zu berücksichtigen." Damit waren die Eckpunkte abgesteckt. Es galt, die Einnahmen zu erhöhen oder die geplanten Investitionen gründlich zu überdenken.

Ohne große Vorreden rief Bürgermeister Werner Guhl gestern Abend die Ergebnisse der Bemühungen in Erinnerung, schließlich liegt die Klausurtagungen erst drei Wochen zurück. 8,6 Millionen Euro an Ausgaben spart die Stadt durch die kleine Variante der Sanierung des Droste-Hülshoff-Gymnasiums (DHG) und den Verzicht auf einen Anbau. Mittelfristig steht zwar der Wunsch nach einem Neubau im Raum, doch so ist im Haushalt 2016 lediglich die Planung der Sanierung einzuplanen. Ähnlich sieht es für die Eichendorff-Schule aus. Hier wird vorläufig auf den Anbau verzichtet, um die Auswirkungen der Inklusion abzuwarten, und so 750 000 Euro gespart. Die geplante Sanierung bereitet die Stadtverwaltung nun vor, um sie zur nächsten Haushaltsdebatte zur Diskussion stellen zu können.

Für ein Parkhaus an der Villa Duttenhofer hat der Gemeinderat die Verwaltung beauftragt, nach einem privaten Betreiber zu suchen. Wird der gefunden, könnte das der Stadtkasse 3,4 Millionen Euro an Ausgaben ersparen. Um die Chancen zu vergrößern, soll das Parkierungskonzept überarbeitet und angepasst werden. Auf jeden Fall abgerissen wird das Gebäude Bahnhofstraße 1, um schon kurzfristig Stellplätze anbieten zu können. Sollten die Verhandlungen mit einem privaten Betreiber nicht die gewünschte Lösung bringen, sind kleinere Lösungen an der Villa oder auf der Groß’schen Wiese vorgesehen.

Verabschiedet hat sich die Stadt von der Idee, die Dreher’sche Mühle in ein touristisches Konzept einzubauen. Umgesetzt wird das EU-Recht, was die Durchlässigkeit des Neckars betrifft.

Geld in die Hand nimmt die Stadt hingegen, um in Göllsdorf und in Hausen neue Bauplätze zu schaffen. Für Brunnenäcker in Göllsdorf wird der Grunderwerb von 2017 auf das kommende Jahr vorgezogen, so dass 2017 die Erschließung anstehen könnte. Und auch für das Hausener Baugebiet Bronnenkohl bleibt es dabei: Im kommenden Jahr ist der Grunderwerb geplant.

Der Gemeinderat habe mit seinem Beschluss die Handlungsfähigkeit demonstriert, sagte Guhl. 2016 steht eine Kreditaufnahme nun nicht mehr im Raum.