Aufführung: Kindertheatergruppe der Musikschule gestaltet Freilicht-Theater

Rottweil. Der Garten des "Atelierhaus Terra" von Angelika Karoly im Neckartal ist an sich schon ein magischer Ort. Und für die Aufführung eines zauberhaften Märchens eignet er sich ganz besonders. Das stellten die Sprösslinge der Kindertheatergruppe der städtischen Musikschule unter Leitung von Nele Kaletta und Theaterpädagogin Maxi Fleig unter Beweis.

Das Freilicht-Theater "Der magische Baum" feierte am Samstagabend Premiere. Viele Zuschauer waren gekommen und verfolgten gespannt mit, wie der Geschichtenschreiber und all die anderen Menschen im Dorf die verloren gegangenen Buchstaben wieder zurückbekommen.

Gemeinsam mit Nele Kaletta und Maxi Fleig hatten die Theaterkinder das Märchen selbst ausgedacht und erarbeitet. Die Zuschauer erlebten am Samstag sozusagen eine Welturaufführung. In den vergangenen Wochen wurde fleißig geprobt, Kulissen gemalt und die Premiere vorbereitet. Und das Ergebnis ist meisterhaft. Die kleinen Darsteller überzeugten mit guter, klarer Sprache und wunderschönen Liedern. Auch die Kostüme und Kulissen waren schön anzusehen. Ein rundum gelungenes Werk für große und kleine Zuschauer.

"Was für ein Glück, dass es Buchstaben gibt", freut sich der Geschichtenschreiber (Daniel Kübler) und tippt gleich mal auf seiner Schreibmaschine los. "Es war einmal ein Mädchen, das lebte am Rande eines Dorfes...", schreibt er.

Und auch das kleine Mädchen in der Geschichte ist glücklich über die Buchstaben, die sich in seinem Märchenbuch zu schönen Wörtern und Geschichten formieren. Doch plötzlich donnert und grollt es ganz fürchterlich und die Buchstaben verschwinden im Dorf. Alle Bücher sind leer. Und die Kinder können in der Schule nichts lernen, da es keine Buchstaben mehr gibt.

Und so begibt sich das kleine Mädchen auf die Suche nach den Buchstaben und nimmt die Besucher dabei mit auf seine Reise. Zunächst hat es einen Traum. Aber keinesfalls nur virtuell. Und so geht die gesamte Zuschauerschar auf Wanderschaft, hinein in Angelika Karolys Wirkungsstätte. Durch ein großes Fenster, das beinahe einem riesigen Fernseher gleicht, können die Zuschauer, die nun zu einem Teil der Geschichte geworden sind, hinter der Glasscheibe die Elfen tanzen sehen und so den Traum des Mädchens miterleben.

Künstlicher Nebel sorgt für wahrlich magische Stimmung. Jetzt weiß das Mädchen mehr und macht sich auf zur Wahrsagerin. Sie erzählt, dass es einen Buchstabenbaum gebe, der von Elfen bewacht werde – beinahe wie in dem Traum des Mädels. Doch ein gefährlicher Drache macht den Elfen alle 333 Jahre das Leben schwer und frisst alle Buchstaben auf.  Wie es gelingt, dass die Buchstaben zurückkehren, und ob es überhaupt gelingen kann, das können Interessierte bei den weiteren Aufführungen am 21. und 22. Juli erfahren. Karten gibt es in der Musikschule. Der Eintritt ist frei.