Sprünge: Teils unerwartet, doch schön

Rottweil (vp). Wie vielfältig die Zünfte des Viererbunds sind, und wie schön es ist, wenn sie ihr Brauchtum miteinander teilen, zeigte sich vor allem bei den Umzügen.

Insgesamt etwa 40 000 Zuschauer haben den Sternlauf am Samstagabend und den großen Umzug gestern miterlebt. Besonders am Samstag mussten manche Zuschauer allerdings viel Geduld aufbringen. In der oberen Hauptstraße tat sich vor 20.30 Uhr praktisch nichts – anders als von den Zuschauern erwartet. Während die Überlinger und die Oberndorfer beim Sternlauf ab kurz nach 19 Uhr unterwegs waren, sah es unterhalb des Schwarzen Tors noch mau aus.

Zuerst liefen dann die Rottweiler Narren. Allerdings tröpfelten sie eher. Zwischen ihnen gab es große Lücken, und nicht nur den Zuschauern fehlte es an Musik. Nachdem die Stadtkapelle durch war, herrschte erst mal Ruhe. Das irritierte auch die Narren.

Was das Ganze wieder wett machte, war das Spektakel der Schuttig. Die tanzten mit ihren Fackeln in einer nicht enden wollenden Reihe erst wild durchs Schwarze Tor und dann die obere Hauptstraße "nab", bevor sie diese auf der Kreuzung verbrannten.

Auch am Sonntagnachmittag entstanden zwischen den Narren teils Lücken. Mehr Überlinger Hänsele als geplant machten einen überlangen Auftakt für die Gastgeber des nächsten Narrentags. Und dann hatten die Pferde noch ein bisschen Verspätung.

Die Gesamtbilanz allerdings trübt das nicht: Die beiden Umzüge waren so schön wie der gesamte Narrentag.