Stringente Konzepte nicht vorhanden

Rottweil. Als Moderator in einem Prozess der Stadtentwicklung sieht sich der Rottweiler Wirtschaftsförderer André Lomsky. In der letzten Sitzung des Forums für Rottweil (FFR) stellte er seine Gedanken vor. Stringente Konzepte seien indes noch Fehlanzeige, bemängelt FFR in einer Pressemitteilung.

Zwei Dinge würden haften bleiben, so Sprecherin Elke Reichenbach: Lomsky wolle eine Vision für Rottweil entwickeln, das Positive der Stadt herausarbeiten, auf vorhandenes Potenzial hinweisen. Lomsky finde Rottweil durchaus attraktiv. Das Schulangebot, die Lage, die historische Substanz, die Familienfreundlichkeit, das kulturelle Angebot, das vielfältige Engagement der Bürger; all das sei für ihn als Außenstehenden wichtig gewesen bei der Entscheidung, in Tuttlingen oder in Rottweil die Zelte aufzuschlagen.

Mehr als eine Ideensammlung sei es aber nicht gewesen, was der Wirtschaftsförderer präsentiert habe. Die Entwicklung eines langfristigen Konzeptes für die Stadt benötige mehr Zeit als die sechs Monate, die er bisher in Rottweil wohne, habe Lomsky geäußert. Er wolle vielmehr Denkprozesse anregen, quer durch die Aufgabenbereiche der Verwaltung und gemeinsam mit Gemeinderat und Interessengruppen aus der Bürgerschaft, und möglichst viele Bürger dabei mitnehmen.

Bei den Mitgliedern von FFR stieß Lomsky mit seinen grundsätzlichen Ideen auf offene Ohren, fordere die Gruppierung doch schon seit Jahren einen umfassenden Entwicklungsplan für die Stadt, der über die Einzelbetrachtungen bisheriger Leitbilder hinausgehe. Doch nach wie vor stehe in unserer Stadt eine offene und kontinuierliche Gesamtdebatte über Selbstverständnis und zukünftige Positionierung von Rottweil aus, so Reichenbach. Kleinere Orte wie Zimmern und Deißlingen seien längst weiter. Es werde Zeit, dass auch die Stadtverwaltung Gas gebe. Der alleinige Verweis auf die "älteste Stadt" sei auf Dauer als Botschaft ein wenig mager.