Durch das neue Wanderparadies können sowohl Touristen als auch einheimische Wanderer den Schwarzwald und die Alb besser kennen lernen. Foto: Schnekenburger

Bald Startschuss für Wanderparadies Schwarzwald und Alb. Ausbau der Wege auch Schub für Tourismus?

Kreis Rottweil - Wandern im Schwarzwald und in der Albregion soll noch reizvoller werden. Durch attraktive Angebote Touristen und Einheimische stärker zum Wandern zu animieren, ist das Ziel des Projekts "Wanderparadies Schwarzwald und Alb".

Der Schwarzwald und die Alb haben bereits einen hohen Bekanntheitswert bei Urlaubern aus ganz Deutschland. Der Schwarzwald ist sogar auf Platz zwei der beliebtesten Regionen der Deutschen. Anne Heinrichs, Leiterin des Projekts "Wanderparadies Schwarzwald und Alb", betont die Attraktivität der Region. "Wir leben da, wo andere Urlaub machen", sagt sie. Der Erfolg des 2010 ins Leben gerufenen "RadParadies" sei der beste Beweis dafür. Auf diesem Standortvorteil dürfe man sich jedoch nicht ausruhen, sondern müsse ihn sich noch mehr zunutze machen. "Die Vielfalt und vor allem die Qualität der Angebote soll gesichert und ausgebaut werden", erklärt Heinrichs die Grundidee des Projekts.

Sven Büchler, Vertreter des Deutschen Wanderverbands, weist vor allem auf die Bedeutung des Wanderangebots für Gastronomen und Hoteliers hin. "Wandern ist ein Trendthema", sagt er. Rund 56 Prozent der Deutschen würden inzwischen wandern und dabei jährlich 7,46 Milliarden Euro für Verpflegung und Unterkunft ausgeben.

Im Zusammenhang mit dem Wanderparadies solle auch das Angebot in der Gastronomie und Hotellerie für Touristen noch attraktiver gestaltet werden, erklärt er. Aus diesem Grund wurde die Offensive "Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutschland" in Kooperation mit der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, den DEHOGA-Kreisverbänden und den Landkreisen Rottweil und Schwarzwald-Baar ins Leben gerufen.

Um Wanderern zu signalisieren, dass Unterkünfte und Gasthäuser einen besonderen Qualitätsstandard hinsichtlicht der Bedürfnisse von Wanderern erfüllen, können Betriebe künftig das Siegel "Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutschland" erhalten.

Ab dem 6. Juli soll das neue Wanderparadies mit 30 Rundwanderwegen das bestehende Wanderangebot ergänzen. Irmgard Schumacher von der Tourismusförderung beim Landratsamt Rottweil berichtet, dass zahlreiche tolle Tourvorschläge von Kommunen und Vereinen eingereicht worden seien und immer noch neue dazu kommen würden. Bei der Auswahl der Wege sei darauf geachtet worden, dass sie die bundesweit geltenden Kriterien des Premiumweg-Zertifikats des Deutschen Wanderinstituts oder des Qualitätsweg-Zertifikats des Deutschen Wanderverbandes erfüllen. Als besonders schöne Beispiele benennt Schumacher die Tour durch die Gauchachschlucht sowie die Prisentaltour.

Bei der Beurteilung der Wege durch geschulte Fachleute sei versucht worden, möglichst viele Aspekte des Wandererlebnisses zu berücksichtigen. Dazu gehören zum Beispiel Landschaftsmerkmale, kulturelle Sehenswürdigkeiten, die Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz oder die Beschaffenheit des Untergrunds. Mehr als die Hälfte der Rundwege des Wanderparadieses würden die Kriterien beider Verbände erfüllen, sagt Schumacher. Für Touren, die diese Anforderungen knapp verfehlen, werde ein interner Mindeststandard sogenannter Paradies-Touren festgelegt, erklärt sie.

Eine Wanderung zum Burgstüble in Schramberg erfülle zwar nicht die erforderlichen Richtlinien einer Premium- oder Qualitätstour, sei aber dennoch eine reizvolle Rundwanderung und solle deshalb als Paradiestour besonders hervorgehoben werden. Das Wanderparadies soll natürlich auch in die bestehende Wanderwegbeschilderung eingegliedert werden.