Der für den Bundesligisten ASV Nendingen ringende zweifache Männermeister Alexander Semisorow (rechts) will sein Talent auch eine Klasse höher beweisen. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

RingenFreistil-Elite gibt sich in Tuttlingen ein Stelldichein / ASV Nendingen gefordert

Von Lothar Herzog

Von heute Freitag, bis Sonntag, gibt sich die deutsche Freistilringer-Elite der Frauen und Männer in der Mühlhauhalle Tuttlingen ein Stelldichein. 87 Männer und 50 Frauen wollen in 14 Gewichtsklassen in der Stadt an der oberen Donau Deutscher Meister werden.

Um in die Fußstapfen der ASV Tuttlingen zu treten, die in der Vergangenheit, zuletzt 2003, schon mehrfach Gastgeber für nationale Titelkämpfe war, hat sich Bundesligist ASV Nendingen viel Zeit gelassen: Bis ins Jahr 1959 muss man zurückblättern, als die Nendinger Ringer zu ersten Bundesliga-Glanzzeiten die Deutschen Meisterschaften der Junioren im freien Stil ausrichteten.

Während damals Fritz Hagen und der inzwischen verstorbene Adolf Rutschmann den Titel holten, werden die Nendinger diesmal wohl kleinere Brötchen backen müssen. Mit Samet Dülger, Alexander Semisorow, Tim Bauer und Neuzugang Pascal Koch schicken sie zwar ein kampfstarkes Quartett ins Rennen. Doch außer Vorjahresmeister Dülger, der zudem angeschlagen ist und bis 65 kg auf Semisorow treffen könnte, kommt der Rest kaum um eine Außenseiterrolle herum.

Dies gilt auch für den wieder zum Oberligisten AV Sulgen zurückgekehrten Marc Luithle, der bis 57 kg mit Titelträger Marcel Ewald (KSV Ispringen), dessen Bruder Christoph (KSV Schriesheim), Emanuel Krause (KAV Mansfelder Land) und Roman Walter (ASV Hof) reihenweise dicke Brocken aus dem Weg räumen muss.

Ein Wiedersehen mit einem einstigen Nendinger Ringer gibt es mit Bastian Bentz (TSV Ehningen), der wie Koch bis 86 kg an den Start geht. Durch das Aufrücken von Semisorow werden dem Wiesentaler Manuel Wolfer (RG Hausen-Zell) bis 61 kg gute Chancen eingeräumt. Wolfer muss sich aber sowohl gegen Routinier Mario Koch (KSC Jena), wie auch gegen Vladislav Wagner (WKG Untere Nahe) durchsetzen, wenn er eine Medaille will.

Nach Rang drei im Vorjahr und starken Auftritten in der Zweitligamannschaft der RKG Freiburg 2000 zählt der Taisersdorfer Stefan Käppeler bis 70 kg zu den Medaillenkandidaten. Am meisten zu schaffen könnten ihm der mehrfache Deutscher Meister Felix Menzel (1. Luckenwalder SC), Marcel Fornoff (TSV Gailbach) und Tim Müller (KSC Hösbach) machen. Krasser Außenseiter bis 74kg Klasse ist Steffen Blum (KSV Wollmatingen), in der Routinier und Mehrfachmeister Andrij Shykka (KSV Köllerbach) das Maß der Dinge sein wird.

Ähnliche Voraussetzungen wie Blum hat auch Felix Beck vom KSV Winzeln. Er sieht sich im Schwergewicht bis 125 kg der Übermacht von Titelfavorit Nick Matuhin (1. Luchenwalder SC) und Herausforderer Johannes Kessel (KSV Ispringen) entgegen.

Bei den Frauen wird Nadine Weinauge (KSK Furtwangen) der erneute Titel bis 63 kg zugetraut. In Medaillennähe könnte Luisa Springmann (53 kg/SV Triberg) kommen, während auf Ronja Stribick (58 kg) nach dem verletzungsbedingten Ausfall der Vorjahresdritten Sandra Paruszewski die Hoffnungen des AV Sulgen ruhen.

Auf die neuen Deutscher Meister warten besondere Trophäen. Dem ASV Nendingen ist es mit seinem Organisationsteam gelungen, einen Künstler einer örtlichen Firma für die Entwicklung einer individuell gefertigten Skulptur zu gewinnen, um die Stadt als Weltzentrum der Medizintechnik in den Blickpunkt zu rücken. Die Figur auf einem Steinsockel symbolisiert einen Ringer, der aus Originalbestandteilen von Implantaten zusammengebaut wurde. Es gilt folgender Zeitplan: Freitag, 8. Mai: 19.00 bis 19.30 Uhr: Wiegen. Ab 20 Uhr Empfang der Stadt Tuttlingen. Samstag, 9. Mai: 9.30 Uhr feierliche Eröffnung und Beginn der Wettkämpfe. Ab 13.30 Uhr Fortsetzung der Wettkämpfe und ab 17.30 Uhr Halbfinale und Hoffnungsrunde der Männer, sowie Finalkämpfe der Frauen mit Siegerehrung. Sonntag, 10. Mai: ab 9.30 Uhr Finalkämpfe der Männer um Platz eins und drei mit Siegerehrung.