Lokale Agenda 21 spricht mit Matthias-Martin Lübke über Modelle / Stadtmobil informiert auf Messe

Rottweil. Carsharing mit Elektroautos: Kann das Rottweil gelingen? Was ist Carsharing? Wie funktioniert es, was kostet es, wer kann es nutzen? Und wird es vielleicht bald in Rottweil angeboten? Diese Fragen bewegten die Mitglieder und Besucher der Lokalen Agenda 21 Rottweil.

Zum Thema eingeladen hatte Walter Klank, Sprecher der Lokalen Agenda, Vortragender war der Gründer des Carsharing in Süddeutschland und von Stadtmobil Südbaden, Matthias-Martin Lübke.

Angeregt hatte die Initiative Angela Imdahl. Die Inhaberin des Imdahl-Instituts in Rottweil entwickelt gemeinsam mit der Initiative Zukunftsmobilität Trossingen nachhaltige Mobilitätsprojekte für den ländlichen Raum.

Für Rottweil könnte das Thema auch deshalb aktuell werden, weil im Bereich Schwarzwald-Baar-Heuberg derzeit eine Modellregion für nachhaltige Mobilität entsteht. Die Stadtmobil Südbaden mit Sitz in Freiburg betreibt seit 25 Jahren Carsharing. Und es boomt, so Lübke. Heute betreibe Stadtmobil 200 Autos mit 5000 Nutzern im Raum Südbaden.

Mit Rückenwind aus der Politik und vor dem Hintergrund der CO2-Diskussion entdecke man derzeit in Deutschland quer durch alle Gesellschaftsschichten das Carsharing neu. "Wer weniger als 10 000 Kilometer im Jahr fährt", so Lübke, "für den ist ein eigenes Auto ohnehin unwirtschaftlich." So steigen derzeit vor allem Paare und Familien vom Zweitwagen auf ein Carsharing-Fahrzeug um. Und das sogar im ländlichen Raum, wo immer noch viele meinen, dass man ohne eigenes Auto verloren sei.

Doch wie funktioniert Carsharing eigentlich und was unterscheidet es von einer normalen Autovermietung? "Das Wichtigste beim Carsharing ist", so Lübke, "dass in einem Pool mehrere Fahrzeuge zur Verfügung stehen. Vom Kleinwagen über das Mittelklassefahrzeug bis zum Van." So stelle es keine Konkurrenz zum ÖPNV dar, sondern ergänze ihn sinnvoll. Zugang hat man über eine Kundenkarte. Zum Stundentarif von 1,50 Euro kann man einen Kleinwagen buchen, hinzu kommt eine Kilometerpauschale je nach Fahrzeuggröße. Die Kosten für Benzin, Wartung, Reparatur, Service und Versicherung sind in den Fahrtkosten enthalten.

Doch kann Carsharing auch mit Elektroautos funktionieren? Während professionelles Carsharing boomt und mit jährlichen Zuwachsraten von 20 Prozent aufwartet, ist die Elektromobilität in Deutschland immer noch umstritten. Indes: Der Verkehr soll mit bis zu 30 Prozent für die CO2-Belastung verantwortlich sein. "Deshalb betreiben wir auch nur Elektrofahrzeuge, die mit Ökostrom fahren." Die Reichweite sieht er als kein Problem, 60 Prozent aller Fahrten seien unter fünf Kilometer.

Wer mehr über die Chancen und Möglichkeiten von Carsharing mit Elektroautos, über Nutzung, Kosten und Zielgruppen wissen will, der sollte zur Messe HausBau Energie kommen. Vom 3. bis zum 5. Oktober erläutert die Stadtmobil im Foyer und bei einem Vortrag am Samstag ab 12 Uhr im Forum, wie hier ein modernes und zukunftsweisendes Carsharing gelingen könnte.