Niko Rapljenovic (Mitte) hielt Rottweil mit einem Dreier bei der Aufholjagd gegen Spitzenreiter TSB im Spiel. Foto: Rohde Foto: Schwarzwälder-Bote

BasketballTSV Rottweil gewinnt gegen bislang unbesiegten Tabellenführer 83:78

Von Holger Rohde

LANDESLIGA: TSV Rottweil – TSB Ravensburg 83:78 (18:26, 18:19, 20:20, 27:13). Was für ein Paukenschlag durch die Werwölfe gegen den haushohen Favoriten: Der Aufsteiger düpierte den bisher ungeschlagenen Tabellenführer aus Oberschwaben.

Und dabei zeigte das Team von Trainer Franz Hellbach Kampfgeist, Moral und unbändigen Siegeswillen. Alleine der Spielverlauf belegt dies eindrucksvoll: Rottweil verlor die ersten zwei Viertel. Lag nach zehn Minuten bereits mit -8 Körben im Rückstand. Zur Pause führten die Gäste mit neun Zählern (45:36).

Und selbst nach dem dritten Abschnitt hatte der TSV kein Viertel für sich entscheiden können und lag immer noch deutlich hinten (56:65). Ravensburg wähnte sich bis eine Minute vor dem Ende mit einer beständigen Führung auf der Siegerstraße, ehe die fulminante Aufholjagd der Hausherren noch ein umjubeltes Ende nahm.

Offenbar schien dies die Ravensburger in Sicherheit zu wiegen – wer drei Viertel dominiert muss nicht unbedingt mehr Vollgas geben. Auf die Tube drückten jedoch mit aller Macht noch einmal die Werwölfe. Und wie: Sie legten eine sensationelle Aufholjagd hin und holte Punkt um Punkt auf. In den letzten zehn Minuten legte der TSV vierzehn Punkte mehr als die Gäste und kippte das Spiel auf einen am Ende nicht mehr für möglich gehaltenen Fünf-Punkte-Vorsprung zum verdienten zweiten Saisonsieg des Neulings.

Das Spiel hatte für die begeisterten Zuschauer alles zu bieten: Schönes Basketballspiel und Emotionen pur. "Natürlich war das so nicht unbedingt zu erwarten, aber wir haben dem Spitzenreiter vom Anpfiff weg Paroli geboten. Ich denke, wir haben uns den Sieg mit einer guten Teamleistung verdient. Alle Spieler haben gepunktet. Keiner war ein Ausfall", freute sich Trainer Franz Hellbach und lobte seine Jungs.

Bestes Beispiel für den unermüdlichen Kampf: Besonders Gästecenter Smailagic zeichnete sich ein ums andere Mal durch eine sehr physische Spielwiese aus, die auch von den Schiedsrichtern nicht unterbunden wurde. Unrühmlicher Höhepunkt, seine Auseinandersetzung mit Georg Klein in der 23. Minute. Zwischen beiden kam es zu einem Handgemenge, in das sich als Bankspieler auch noch Max Fuchs einmischte. Nach fünfminütiger Spielunterbrechung schicken die Schiedsrichter alle drei Spieler mit disqualifizierendem Foul mit Platzverweis vorzeitig zum Duschen.

Die Werwölfe zeichneten sich jedoch durch Geduld und Beharrlichkeit aus: Acht Punkte nach zehn Minuten, neun zur Halbzeit. Immer im Rückstand, selbst mit 65:73 schien die Partie einfach nicht zu drehen, ehe die Werwölfe ein sensationelles Finish hinlegten und in den letzten Minuten den großen Coup landeten. TSV Rottweil: Max Fuchs (4 Punkte), Marc Gröger, Georg Klein (2), Elis Lopes (5), Tobias Lux (14/2 Dreier), Gero Neher (6), Niko Rapljenovic (6), Benjamin Schmid (11/1), Andreas Schmötzer (11), Alexander Weinholz (8), Manni Zimmermann (16/1)