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Joey Kelly gibt "Denkanstöße"-Publikum im Rottweiler Kraftwerk Einblicke in sein bewegtes Leben.

Rottweil - Jeder hat seine eigenen Vorstellungen von seiner Freizeitgestaltung: Die einen gehen joggen, die anderen klettern, wiederum andere gehen in die Sauna. Joey Kelly, ehemaliges Mitglied der Kelly Family und Ausdauersportler, begnügt sich damit nicht. Er versucht in jeder Hinsicht, an seine Grenzen zu gehen - und lässt andere daran teilhaben.

Am Dienstagabend war Joey Kelly in der Reihe "Denkanstöße - von den Besten profitieren" zu Gast, die vom Unternehmen Erfolg und dem Schwarzwälder Boten veranstaltet wird. Im Kraftwerk in Rottweil gab er den Zuhörern Einblicke in sein bewegtes und bewegendes Leben. Dabei handelte es sich nicht um ein klassisches Motivationsseminar in Sachen Ausdauersport. "Ich möchte vor allem schöne Bilder von meinen Wettkämpfen präsentieren und zeigen, wie solche Veranstaltungen ablaufen", so Kelly im Vorfeld.

Genug Material für den abendfüllenden Vortrag mit dem Titel "No Limits" hat Joey Kelly allemal, nahm er doch unter anderem im Winter 2010/2011 an einem Wettlauf zum Südpol teil, absolvierte bei Temperaturen um die 50 Grad den "Badwater Run" im Death Valley oder durchquerte Deutschland zu Fuß und ohne Geld von Norden nach Süden. "Das war bis jetzt meine größte Herausforderung", so Kelly. An einem Tag halb verhungert über 50 Kilometer zurückzulegen, sei "brutal".

Dennoch sucht sich der ehemalige Musiker immer wieder neue Herausforderungen. Nach seinen Motiven gefragt, hat er eine einfache Antwort parat: "Es macht mir Spaß." Halbe Sachen seien nicht sein Ding. "Ich habe immer hart gearbeitet und mein Leben stets intensiv gelebt", sagt der 38-Jährige.

"Einen Marathon kann man noch bis Mitte 40 auf hohem Niveau laufen", erklärt er. "Du musst Dir ein Ziel setzen, und dann musst Du einfach anfangen. Wenn es einen Rückschlag gibt, egal: Du glaubst an Dein Ziel, und machst einfach weiter."

Dabei war es vor 20 Jahren noch nicht absehbar, dass aus dem Musiker der Kelly Family mal ein Ausdauersportler werden würde. Eine Wette mit einer seiner Schwestern weckte erst Mitte der 1990er-Jahren seinen Ehrgeiz. 1996 absolvierte er seinen ersten Triathlon. "Davor habe ich eigentlich fast keinen Sport gemacht", sagt er. Seinem ersten Triathlon folgten bis heute mehr als 40 Marathons, über 30 Ultramarathons und über zehn Wüsten-Läufe - um nur eine Auswahl seiner Wettkämpfe zu nennen. Kindern und Jugendlichen, die Interesse am Ausdauersport haben, empfiehlt Kelly, sich in Vereinen anzumelden. Dort würden sie gut betreut und könnten mit Freunden an ihrer Kondition arbeiten, betont er.

Musik macht der Sportler und Unternehmer dagegen seit Jahren nicht mehr regelmäßig. Nicht, dass er aufgrund seiner sportlichen Aktivitäten keine Zeit mehr dafür hätte, nein, das habe andere Gründe, erzählt er: "Ich habe über 30 Jahre Musik gemacht. Das ist lang genug."

Regelmäßig ist Joey Kelly dafür, wie gestern Abend, bei Vorträgen zu sehen - wobei diese eher Seltenheitswert haben. Lieber konzentriere er sich auf seinen Sport, engagiere sich ehrenamtlich oder lasse sich öfters bei diversen TV-Events sehen, erzählt Kelly - dort vor allem bei den Events von Stefan Raab, so wie jüngst beim "TV Total Turmspringen". "Das macht richtig Spaß", so Kelly. Spaß gemacht hat den Zuhörern auch sein Vortrag im Kraftwerk.

Die Reihe "Denkanstöße - von den Besten profitieren", unterstützt von den Volks- und Raiffeisenbanken in den Kreisen Tuttlingen und Rottweil, dem City-Rondell in Villingen-Schwenningen, der Autowelt Schuler und der trend-factory, wird im nächsten Jahr fortgesetzt. Den Auftakt bildet am 27. Februar der Gedankenleser und Bestsellerautor Thorsten Havener.

Weitere Informationen:

www.denkanstoesse.schwarzwaelder-bote.de