Pamela List ist eine von vier Feuerwehrfrauen in der Abteilung Stadt. Foto: Siegmeier Foto: Schwarzwälder-Bote

Stadt-Check: Frauen bei der Feuerwehr / Pamela List über Vorurteile, Kameraden und Aufgaben

Eine Stadt wie Rottweil lebt letztlich auch durch das ehrenamtliche Engagement ihrer Bürger. Ein Beispiel für das Ehrenamt ist hier unter anderem die Freiwillige Feuerwehr.

Von Stefanie Siegmeier

Rottweil. Die Feuerwehr Rottweil besteht seit 1856 und hat eine lange erfolgreiche Geschichte hinter sich. In der einstigen Männerdomäne haben sich inzwischen auch Frauen erfolgreich etabliert. In der Abteilung Stadt sind es vier, die wir alle vorstellen. Heute: Pamela List.

Pamela List ist 38 Jahre alt und seit fünf Jahren Feuerwehrfrau in der Abteilung Stadt. Eine von wenigen Frauen in einem Männerberuf zu sein, lässt sie kalt: "Zuallererst machen Frauen mal genau das Gleiche wie Männer in der Feuerwehr", sagt sie. Und das sei auch in Ordnung so. Hauptamtlich ist List im Rettungsdienst tätig – ebenfalls eine Männerdomäne. Da es im Rettungsdienst sinnvoll sei, sich auch mit den Aufgaben der Feuerwehr auszukennen, sei sie dann gleich aktives Mitglied der Wehr geworden", erklärt sie ihre pragmatische Entscheidung, den Beruf gleich auch noch zum Hobby zu erklären.

Menschen zu helfen, die in Not geraten sind, ist ihr ein wichtiges Anliegen. Die Arbeit bei der Feuerwehr, die heutzutage weit über die reine Brandbekämpfung hinausreicht, macht ihr viel Spaß. "Ich schätze die Kameradschaft sehr", betont List. Sie sei hier noch nie milde belächelt, sondern stets als gleichrangige Kameradin angesehen und behandelt worden, hebt sie hervor.

Mit den Vorurteilen, dass Frauen bei der Feuerwehr nur schmückendes Beiwerk seien, räumt sie klar auf: "Wenn man vorausgeht und mit anpackt, dann funktioniert es sehr gut", macht sie klar und erzählt, dass man stets unterstützt werde. Die Aufgaben seien zudem sehr vielfältig und abwechslungsreich.

Auch wenn die Damen zahlenmäßig bei der Feuerwehr noch etwas unterrepräsentiert sind, sind sie doch selbstverständlicher Bestandteil der Organisation und nehmen das komplette Aufgabenspektrum wahr. Einschränkungen gibt es nicht. "Die Arbeit macht mir hier viel Spaß", erzählt List. Und als Ausgleich zu Job und Ehrenamt spielt sie Fußball, wandert oder liest auch mal ein gutes Buch.