In dem neu geschaffenen Gemeinderaum kommt das Kreuzrippengewölbe der ursprünglich gotischen Kirche wieder zur Geltung. Foto: Kirchengemeinde Foto: Schwarzwälder-Bote

Glaube: Bis Mitte Dezember sollen Baumaßnahmen in der Predigerkirche abgeschlossen sein / 940 000 Euro investiert

Mitte Dezember sollen die Baumaßnahmen in der Predigerkirche abgeschlossen sein. So plant es Kirchenpfleger Dieter Lasarzewski. Wenn zum Schluss noch die Beleuchtung installiert ist, schlagen Baukosten in Höhe von 940 000 Euro zu Buche.

Rottweil. Baumaßnahmen? In der Predigerkirche? Selbst wenn sich Besucher genau umschauen, so können sich im Kirchenraum nur wenige Veränderungen entdecken. Die Arbeiten, die in den vergangenen Monaten und Jahren in dem Gotteshaus ausgeführt wurden, spielten sich eher in Bereichen ab, in die der Besucher nicht so ohne Weiteres gelangt.

Doch auch dies soll sich künftig ändern. So wurde bei dem Umbau dem ursprünglich gotischen Teil der Kirche wieder zu neuem Glanz verholfen. Wände wurden herausgebrochen, die Heizung – die ohnehin erneuert werden musste – ins zweite Obergeschoss verlegt, und so entstand ein großer Raum, in dem das gotische Kreuzrippengewölbe wieder hervorragend zur Geltung kommt. Künftig soll dieser neu geschaffene Raum wieder mehr einbezogen werden. Konfirmandengruppen können sich hier treffen, aber auch für Tauf-, Trau-, oder Trauergespräche kann er genutzt werden, planen die Pfarrer.

Aufgrund von brandschutzrechtlichen Bestimmungen musste auch im Obergeschoss einiges getan werden. Und in diesem Zuge wurde auch hier die Raumaufteilung verändert. So erstrahlt beispielsweise das Abtszimmer wieder in neuem Glanz und kann ebenfalls von Gruppen oder beispielsweise auch für die Kinderkirche und dergleichen genutzt werden.

Neues Projekt im Blick

Die Toilette, die bislang hier oben untergebracht war, hat einen neuen Platz gefunden. Im hinteren Bereich des Kirchenschiffs, in einem der beiden Kuben gleich am Eingang, wurde ein Toilettenbereich eingebaut, der zudem barrierefrei erreichbar ist. Der andere Kubus soll als Stuhllager genutzt werden.

Im Vorfeld der Arbeiten habe man einen langen Atem gebaucht, erinnert sich Dieter Lasarzewski. Denn die Kostenübernahme sei immer wieder diskutiert worden. Die Predigerkirche ist Eigentum des Landes. Die evangelische Kirchengemeinde ist lediglich die Nutzerin dieser Immobilie. "Deswegen tragen wir auch den überwiegenden Teil der Kosten", erklärt der Kirchenpfleger. Das sind um die 900 000 Euro.

An den Kosten für die neue Beleuchtung, die nun noch zum Abschluss eingebaut werden soll, beteiligt sich das Land, informiert Lasarzewski. 125 000 Euro muss die Kirchengemeinde über Spenden erwirtschaften. Gut die Hälfte habe man bereits.

Lasarzewski, der im Januar in den Ruhestand geht (wir berichteten), hat das nächste Projekt im Blick. Er werde es zwar nicht mehr abschließen können, möchte es immerhin noch auf den Weg bringen: den Einbau eines Aufzugs im Gemeindehaus in der Johanniterstraße. Dies sei bereits lange Wunsch der Kirchengemeinde. "Wenn jetzt die Abrechnung bei der Predigerkirche gut läuft, dann können wir den Aufzug in den Blick nehmen", so Lasarzewski.

Auch für das Gemeindehaus gebe es ein Gesamtkonzept, erklärt Lasarzewski. So werde beispielsweise das Treppenhaus samt Aufzug neu gebaut und an die Stirnseite des Gebäudes – wo jetzt der Mitarbeiterparkplatz ist – verlegt. Der Innenbereich, wo das Treppenhaus bislang war, soll zu Lagerräumen werden. Der große Saal im ersten Obergeschoss ist dann künftig barrierefrei erreichbar. Für dieses Projekt gebe es ebenfalls schon Spenden, sagt Dieter Lasarzewski. Doch nun sei erst noch die Kirche dran. Wenn alles gut läuft, dann werde sie bereits Weihnachten in neuem Licht erstrahlen.