In jüngster Zeit warnen Medien und Polizei immer wieder vor unseriösen Geschäftemachern, die mit allerlei Tricks versuchen, sich Zutritt in fremde Wohnungen zu verschaffen. (Symbolfoto) Foto: Schierenbeck

Teppichexperte Peter Renz berichtet von unliebsamen Erfahrungen. Vor allem ältere Menschen betroffen.

Kreis Rottweil - In jüngster Zeit warnen Medien und Polizei immer wieder vor unseriösen Geschäftemachern, die mit allerlei Tricks versuchen, sich Zutritt in fremde Wohnungen zu verschaffen. Zielpersonen für solche Angriffe seien vor allem ältere Menschen. Von einem neuen Trick, der vor allem mehrfach im Bereich Königsfeld versucht wurde, berichtet der Schramberger Teppichexperte Peter Renz.

Er schildert beispielhaft folgenden Fall: Es klingelt an der Haustüre. Dort steht ein Mann, etwa 40 Jahre alt, gepflegte Erscheinung, gut gekleidet, der dem öffnenden Bewohner einen Strauß frischer Blumen überreicht. Er komme im Auftrage eines renommierten Schramberger Fachgeschäftes und habe Grüße zu übermitteln.

Der mit leichtem Akzent sprechende Bote komme auch rasch zur Sache. Das bekannte Fachgeschäft habe seine Verkaufsräume erweitert und werde demnächst neu eröffnen. Man wolle deshalb heute schon auf die neuen Servicebereiche hinweisen. Auch habe man hervorragende Kompetenz bei der Teppichpflege, der schonenden Wäsche oder der fachgerechten Reparatur von Teppichen. Um ein konkretes Angebot unterbreiten zu können, müsse man nur mal rasch die Wohnung ausmessen. Sicherlich habe der Besuchte nichts dagegen. Man sei ja immer schon bekannt für seine schönen Teppiche.

Die gebe es zur Eröffnung Rabattangebote, zum Beispiel hochwertige Seidenteppiche, die zufällig genau in die Wohnung passten. Bei rascher Entscheidung seien sie gegen Barzahlung besonders günstig abzugeben. Auch einen Tausch gegen die im Hause vorhandenen Teppiche und einen geringen Aufpreis bietet der höfliche Botschafter an, so die Erfahrung von Peter Renz. Wenn kein Bargeld da wäre, ließe sich das Tauschgeschäft auch mit Schmuck oder anderen Wertgegenständen abwickeln.

Wie oft der fremde Besucher mit seiner Masche Erfolg hatte, lässt sich noch nicht feststellen. Der Schramberger Geschäftsmann kann nur auf die Vorfälle verweisen, die ihm aufgrund der Anrufe von misstrauisch gewordenen Bürgern bekannt wurden. Renz betont, dass seine Firma zu keinem Zeitpunkt eine solch aggressive Werbeaktion geplant oder gar in die Tat umgesetzt hab. Er warnt ausdrücklich vor solchen Aktivitäten: "Wir schicken Ihnen ohne vorherige Absprache niemand ins Haus, den Sie nicht kennen! Werden Sie also von einem Unbekannten überraschend mit Blumen heimgesucht, sollten Sie den ungebetenen Besucher auf gar keinen Fall über Ihre Schwelle lassen."

Die angebotenen Bar- oder Tauschgeschäfte seien unseriös, die zum Tausch angebotene Ware sei oft wertlos. Zudem zeige die Erfahrung mit ähnlichen Geschäftemachern, dass die angepriesenen Dienstleistungen zur Wäsche, Reinigung und Reparatur von Teppichen maßlos überteuert seien.

Renz empfiehlt ausdrücklich, bei derartigen Vorkommnissen umgehend die örtliche Polizei zu informieren.